„Verschlimmbessern“ ist der Ausdruck dafür, was kürzlich auf der B1 im Bereich Unna-Ost passiert ist. Die Schlaglöcher dort wurden in Angriff genommen – mit zweifelhaften Ergebnissen allerdings.
Eine Leserin, die regelmäßig dort herfährt, fasst ihren Eindruck händeringend zusammen:
„Bei der Sanierung auf der alten B1 wurde wohl nach dem Motto „schlimmer geht immer“ gearbeitet. Unfassbar so was. Eine extreme Buckelpiste ist entstanden.
Die Autos versuchen die Stellen zu umfahren und kommen dem Gegenverkehr ziemlich nahe. Dieser Flickenteppich ist eine Katastrophe.
Dann hätte man es lieber so gelassen, wie es vorher war.
Bleibt das so, oder wird das noch mal glatt gefräst? Würde mich echt mal interessieren. Wenn man täglich die Strecke fahren muss, kann man nur mit dem Kopf schütteln.“
Antwort auf die Frage „bleibt das so“? Ja, das bleibt so bzw. wird mit der Zeit „plattgefahren“.
Zuständig für diese Ausbesserungen auf der Werler Straße, die mit einer grundhaften Fahrbahnerneuerung nichts zu tun haben, ist der Landesbetrieb Straßen.NRW. Nachgebessert wird in der Regel nur dort, wo akute Verkehrsgefährdung herrscht.
Auf seiner Website informiert der Landesbetrieb wie folgt:
Kontroll-Kolonen fahren die Bundes- und Landesstraßen sowie Radwege in ihrem jeweiligen Einzugsgebiet ab und bessern die Schadstellen wenn möglich direkt mit Kalt- oder Heißasphalt aus:
Kaltasphalt provisorisch in den Regionen, in denen Minusgrade herrschen;
Heißmaterial schon dort, wo die Temperaturen über Null Grad klettern und die Asphaltmischwerke wieder tätig sind.
Bevor der Asphalt jedoch in das Schlagloch geschüttet werden kann, muss es frei von Wasser und Unrat sein. Kann nicht sofort ausgebessert werden, weil z.B. Wasser in den Löchern steht, reduziert Straßen.NRW an dieser Stelle das Tempo, um Verkehrsteilnehmer nicht zu gefährden.
Wie bei der Ausbesserung priorisiert wird, erklärt Masterleiterin Ann-Christin Padberg:
„Sicherheit hat oberste Priorität. Schäden, die eine Sicherheitsgefährdung darstellen, werden deshalb umgehend behoben. Das sind vor allem große und tiefe Schlaglöcher, die durch viel Verkehr begünstigt wurden. Wenn der Schaden nur den Komfort einschränkt, wird er zunächst hinten angestellt, bis die gravierenderen Löcher zugemacht wurden. Doch auch der muss gemacht werden, denn je länger der Schaden besteht, desto größer kann er noch werden.“
Im Übrigen fahren die Straßenmeistereien von Straßen.NRW das ganze Jahr über regelmäßig ein bis zweimal die Woche ihr jeweiliges Streckennetz ab, um Schadstellen frühzeitig ausfindig zu machen und zu beheben.
Grundsätzlich können Schnee, Eis und Streusalz einer intakten Straße nichts anhaben. Verfügt die Straße aber bereits über Risse und kleine Ausbrüche im Asphalt, so können der Winter und wechselnde Temperaturen die vorhandenen Schäden vergrößern. Wenn es in der noch kalten Straße oder in den kalten Nächten gefriert, brechen mit der Ausdehnung des Eises die Schadstellen zunehmend auf. Die betroffene Stelle wird immer poröser und bricht schließlich unter Verkehrsbelastung ein – ein Schlagloch entsteht.
Und um diese zu beheben, ist Straßen.NRW im Anschluss an das Winterwetter jedes Jahr aufs Neue verstärkt im Einsatz.
Davon gibt es noch mehr!
Kessebürener Weg, seit einigen Wochen.
Massener Bahnhofstraße, schon seit Anfang des Jahres.
Lohheide, seit einigen Jahren!
Mit freundlichen Grüßen
Gunther Berghues
Dankeschön Herr Berhues, ja, der Kessebürener Weg ist ebenfalls ein besonders illustres Beispiel für diese Flickschusterei!