3,2 km Fahrradstraße von Königsborn nach Massen – „Einschränkungen treffen die Autofahrer“

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Symbolbild Fahrradstraße - Foto Rinke

„Es wird Zeit, Ideen einfach auszuprobieren!“

Die Königsborner SPD befürwortet aktuelle Pläne der Stadt, künftig auf einer Strecke von 3,2 Kilometern zwischen Massen und Königsborn eine Fahrradstraße einzurichten.

Die Pläne, die die Verwaltung kurzfristig am Dienstagabend im Fachausschuss FSO vorstellte, sehen die längste Fahrradstraße Unnas vor, von Hammer Straße/Parkstraße bis zur Königsborner Straße, die derzeit schon Fahrradstraße ist. Auf Fahrradstraßen genießen Radler Vorrang vor motorisiertem Verkehr, dieser darf höchstens 30 km/h fahren.

„Das entspricht unserer Idee einer Verkehrswende. Und sie ergänzt hervorragend die erste Fahrradstraße auf der Platanenallee in Königsborn, die ebenfalls mit unserer Unterstützung eingerichtet wurde“,

erklärt die Vorsitzende Hanna Schulze.

Mit Blick auf die sehr lange Diskussionsphase bei der Platanenallee ergänzt Co-Vorsitzender Maik Luhmann: „Wichtig ist, dass diese Idee zeitnah umgesetzt wird.

Es ist den Menschen nur sehr schwer zu vermitteln, dass ein guter Gedanke wieder Jahre der Planung und Vorbereitung nach sich zieht. Es wird Zeit, Ideen einfach auszuprobieren.“

Neben der schnellen Realisierung setzt die Königsborner SPD darauf, dass die Verwaltung von der Möglichkeit Gebrauch macht, nach ersten praktischen Erfahrungen zielgerichtet nachzusteuern.

Die Platanenallee wurde vor ca. zwei Jahren zur „Fahrradstraße“ umgewidmet. (Foto Rinke)

„Gegebenenfalls könnte diese Anfangszeit auch ausdrücklich als Testphase bezeichnet werden“, betonen Schulze und Luhmann. „Allerdings muss diese Phase auch dazu genutzt werden, die Bedeutung einer Fahrradstraße noch einmal deutlich zu kommunizieren.

Wir beobachten beispielsweise in der Platanenallee, dass sich Auto- wie auch Fahrradfahrer teilweise mit den Vorrangregeln schwer tun.“

Als Profiteure einer solchen Regelung sehen die Sozialdemookraten neben den Radlern vor allem Kinder, die in Königsborn oder in Massen die weiterführenden Schulen besuchen. Hanna Schulze: „Das wäre ein wirklicher Gewinn, wenn es gelänge die teils komplizierten Schulwege mit dieser Maßnahme zu entschärfen.“

Jedoch macht Maik Luhmann deutlich:

„Mit einer Fahrradstraße verändern wir den Vorrang im Straßenraum zugunsten der Radlerinnen und Radler. Die Einschränkungen – und die sollten auch nicht verschwiegen werden – treffen die Autofahrer.

Aber vielleicht ist auch genau das eine Chance, durch mehr Sicherheit und Komfort mehr Menschen für das Rad zu gewinnen und so letztlich einige Bereiche vom Autoverkehr spürbar zu entlasten.“

Quelle SPD Königsborn – Alteheide

6 KOMMENTARE

  1. Noch immer ist es in denn Köpfen NICHT angekommen oder aber man verschließt sich der Realität
    Die PLATANENALLEE ist KEINE richtige Fahrradstraße (da sie weiterhin für jeglichen (auch Schwerlastverkehr) freigegeben ist.
    Sich die Muße machen und sich morgens von 7-8 und gegen 11 und 13-14 Uhr sich das Geschehen mal zu Gemüte zu führen – dazu ist Unnas Politik trotz Hinweisen nicht in der Lage.

    Mit den gesehenen Geschehnissen könnte man Bücher füllen.

    Und bitte, liebe Radfahrer, lasst denn Fußgängern das bisschen Bürgersteig (zwischen Zaun, Baum und Auto),auch wenn er seit Jahrzehnten in einem b…..(bescheidenen) Zustand ist.
    Auch sollte man sich auf dem gesamten Abschnitt von der Königsborner- bis zur Hammer Straße auch mal die Situation des ruhenden Verkehrs (sprich parkende Fahrzeuge) zu Gemüte führen, denn auch wenn man aufs Rad aufsteigt, wird keiner sein Auto abschaffen (der nächste Winter kommt bestimmt).

  2. Sowieso bin ich dafür, dass Fahrräder mit einem Kennzeichen versehen werden sollten, denn dann würde sich so mancher Radfahrer rücksichtsvoller im Strassenverkehr verhalten – besonders Fußgängern gegenüber. Handy beim Radfahren am Ohr, Kopfhörer auf, nicht rechts und nicht links gucken, Bürgersteige! oder Fahrbahnen nutzen, wo es Radwege gibt und vorgeschrieben sind.
    Besonders die Radfahrer in der Unnaer Fußgängerzone, außerhalb der erlaubten Fahrradzeiten, sind mir ein besonderes Ärgerniss- denen hilft auch keine Fahrradstrasse.

    Aber prinzipiell haben wir alle andere Probleme- man rechnet mit einer Vervierfachung der Strompreise, die tatsächliche Inflation liegt bei 20%, viele Menschen, besonders Kinder werden bei mangelnder Heizenergie erkranken, aber wir haben genug Geld für irrsinnige, öffentliche Projekte, die uns nicht wirklich weiterführen – Schilda lässt grüßen

  3. Man wundert sich,als Anwohner der Fahrradstraße Platanenallee, über die Aussagen unserer Politiker wie toll diese Straße doch ist. Drei verschiedene Parksituationen auf 1,2 km Autos in Parkbuchten wo man rückwärts rausfährt,parken zwischen den Bäumen oder auf der Fahrradstraße, so das es vorkommt, das man bei der Ausfahrt vom eigenen Grundstück ,Fahrradfahrer auf seiner Motorhaube vorfindet, da lieber auf dem Gehweg gefahren wird. Da auch die Geschwindigkeit ein Problem ist, besonders am Wochenende wenn keine Autos der Schüler parken, wundert man sich über die Lobeshymnen über diese Straße.
    Ich freue mich schon,auf nächstes Jahr ,wenn der Bildungskampus öffnet und die 600 Schüler mit Bussen und Autos anreisen, nicht zu vergessen die 75 Kitakinder die auch teilweise mit Autos gebracht werden.

    • Sie haben Recht, es gibt durchaus viel Kritik an dieser Fahrradstraße, Herr Fabricius, wir haben auch zweimal größer darüber berichtet. Wieso man sich diese Straße politisch schönreden muss, erschließt sich uns auch nicht.

    • Ergänzen möchte ich den gefühlt rechtsfreien Raum auf der Platanenallee. In den oben genannten Zeiten feiern mehrere Poser die immer gleichen Rituale. Gemeinsames beschleunigen, was als Rennen gewertet und entsprechend bestraft werden sollte, aber auch das (ich will es positiv betrachten und der Parkplatzsuche zuordnen) mehrfache Befahren der Platanenallee mit immer erneutem und lautstarkem Hochbeschleunigen deutlich über die 30 km/h Grenzen hinaus.

      Es gab einmal eine schöne Plakataktion, die sollte man in der Platanenalle wiederholen: „Raser haben kleine Pimm**“ (ja es sind in der Regel spätpubertierende Jungs).

      Zurufen möchte ich den Rasern: „So ein A**** wie Du wird eines Tages Dein eigenes Kind anfahren“ – vielleicht öffnet das einen neuen Betrachtungswinkel.

      Zu guter Letzt: warum darüber hinaus auch die Fahrschule der Bundeswehr mit schweren LKW und großen Anhängern die Platanenalle benutzt werde ich nie verstehen.

      • Danke für die ausführlichen Ergänzungen, Stephan. Wäre es für Sie in Ordnung, wenn wir sie nochmal als Lesermeinung in einem eigenen Artikel bringen?

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