Geschlagene 65 Sekunden stehen Passanten vor der roten Fußgängerampel an der Friedrich-Ebert-Straße/Ecke Luisenstraße, bevor sie auf Grün umspringt.
Aus Sicht der Grünen ist so eine lange Wartezeit eine Zumutung für Fußgänger und birgt insbesondere Gefahren, weil vor allem jüngeren Verkehrsteilnehmern der Geduldsfaden reißt. Dann laufen sie einfach los.
Schon mit Schreiben vom 21.12.2020 beantragte die Bündnis 90/Die Grünen-Fraktion eine Verbesserung der Ampelschaltung für die Ampelanlage an der Friedrich-Ebert-Straße/Ecke Luisenstraße.
Am Dienstag gab es eine lebhafte Diskussion darüber im Fachausschuss FSO. Im Kern ging und geht es um die Frage: Will Unna Fußgänger stärken oder den ÖPNV? Denn beides geht oft schlecht zusammen, und die Friedrich-Ebert-Straße ist eine der Hauptverkehrsstraßen Unnas und zudem schon mit durchgehender 30er-Beschilderung aufgrund von Lärmschutz bereits „eingeschränkt“ aus Sicht der rollenden Verkehrsteilnehmer.
Eine sofortige Lösung ist allerdings nicht in Sicht. Die Grünen möchten dazu jetzt eine Arbeitsgruppe/Runden Tisch, Ordnungsamtschefin Heike Güse prüft die Ampelschaltung zusammen mit einem Signalbauer.
Im Antrag der Grünen von 2020 wird wie folgt argumentiert:
Die Stadt sollte sich über einige Ampelschaltungen Gedanken machen… Auch die an der Platanenallee/
Parkstraße. Wenn morgens um halb 6 Spontan rot wird aber nirgends auch nur irgendwas kommt…… Da ist es für Fußgänger ebenso bescheiden
Ampelschaltung Friedrich-Ebert-Str./Luisenstr.
Bei dem Problem mit der Fußgängerampel geht es nicht darum, die Fußgänger zu Ungunsten des ÖPNV zu bevorteilen. Es geht darum, den Fußgängern (damit sind vor allem Schulkinder und Kindergartenkinder gemeint) sinnloses Warten zu ersparen. Die Wartezeit beträgt in der verkehrsreichen Zeit 90 s. Das hört sich wenig an, ist aber für die häufigen Nutzer ein ständiges Ärgernis, vor allem wenn sie im Regen stehen müssen.
Niemand hat etwas dagegen, wenn sich die Busse per Funksignal Einfluss auf die Ampel nehmen, falls dies überhaupt funktioniert.
Aber dass Fußgänger grundsätzlich 90 s warten müssen, obwohl sich z.B. in den Morgenstunden der Verkehr ohnehin staut oder zu anderen Zeiten kaum Autoverkehr da ist, ist nicht zu verstehen und verleitet zum Ignorieren des Rotsignals.
Diese Ampel wurde mit erheblichen Fördergeldern mit Sensoren und Kameras ausgestattet und könnte daher intelligent reagieren, leider tut sie das nicht. Sie schaltet stur im 60/90 s Takt. Das gnge doch besser.
Im weiteren Verlauf der Strasse in Richtung Innenstadt gibt es die Fußgängerampel am Amtsgericht, die wesentlich schneller schaltet und im weiteren Verlauf wurde sogar ein Zebrastreifen installiert (Kreishaus).
Warum hält man also so stur an dieser ungünstigen Schaltung fest?
Anscheinend will man sich gar nicht inhaltlich mit dem Thma auseinandersetzen.
Es werden immer wieder Scheinargumente gebracht, wie die sogenannte GRÜNE WELLE, die man realisieren wollte. Allerdings gibt es diese gar nicht an dieser Strasse und ist auf Gund der unkalkulierbaren Linksabbieger und der Nutzung des Zebrastreifens auch gar nicht möglich.
Das man nun die Fußgänger gegen die Beschleunigung des ÖPNV ausspielen will, ist ein s scheinheiliges Manöver, welches sich der Rundblick leider zu eigen gemacht hat.
Der Verfasser des Kommentars setzt sich seit 2014 für eine vernünftige Ampelschaltung ein. Die Menschen, die dort sinnlos warten müssen verstehen ihn und unterstützen ihn.
Er wird weitermachen und ist optimistisch:
Vernunft lässt sich auf Dauer nicht durch Sturheit besiegen.
Michael Griesohn-Kluth aus UN-Königsborn
Danke, Herr Griesohn-Kluth, wir würden Ihre Anmerkungen dann gern noch einmal separat veröffentlichen!