„Bombentrichter“ für Mountainbiker legalisieren: WfU streitet weiter mit den Grünen

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Mountainbike Parcours / Fotoquelle Pixabay

„Nicht was beantragt wird, sondern wer es beantragt, hat Priorität, das konnte ich im Haupt- und Finanzausschuss (am 2. Dezember, d. Red.) eindeutig feststellen.“

Ärgerlich positioniert sich die Fraktionsvorsitzende von Wir für Unna (WfU), Ingrid Kroll, zum Streit mit den Grünen um eine Legalisierung der Mountainbike-Strecke am „Bombentrichter“ im Bornekamp.

„Über die ,Mountain Biker´, die sich inzwischen als Verein gegründet haben, unterstützt der WfU-sachkundige Bürger Sven Arnt seit mehr als einem Jahr die Szene“, beetont Kroll. „Zu diesem Thema bekam Arnt im Ausschuss auch ein Rederecht eingeräumt und erklärte, dass eine Überplanung des Freizeitbadgeländes für eine MTB-Strecke viel Zeit in Anspruch nehmen würde und die Politik doch den Antrag bis zur Fertigstellung des „Sport- und Freizeitcamps“ in Massen zustimmen möge. Schließlich habe man sich mit Frau Keuchel und Herrn Koppenberg zusammen mit den Jugendlichen und weiteren Bikern zu einem Ortstermin getroffen und die Möglichkeiten zur Legalisierung ausgelotet.

Die Möglichkeit besteht ja, kostet aber auch Geld. Allerdings bezweifelte Frau Keuchel gleich zu Beginn, dass Herr Arnt für die MTB´ler überhaupt als Sprecher fungiere, sie sähe keine Szene. Last but not least erklärte Herr Wiggerich von den Grünen, dass es diesen eingetragenen Verein nicht gäbe, er hätte schließlich beim Amtsgericht nachgeschaut…Punkt! Das ist falsch, der Verein ist eingetragen unter UR-NR.: 522/2021, die Rechnung dazu liegt der WfU-Fraktion vor.“

In einem Facebookpost machte Sven Arnt seinem Ärger am 3. Dezember selbst Luft und bekam prompt den Konter von der Grünen-Fraktionschefin Claudia Keuchel.

Arnt stellte fest:

„Mal was in eigener Sache zu Demokratie und „Bürgernähe“ der lokalen Politakteure:Nicht nur bei der Eishalle wird Bürgerwille oder werden Bürgerinteressen eiskalt abserviert. Auch den Mountainbikern, die sich jetzt sogar als Verein organisiert haben, wurde eine klare Absage erteilt. Besonders bemerkenswert: Die Grünen, allen voran Frau Keuchel, die es eigentlich hätte besser wissen müssen, war sie doch selbst bei einem vor Ort Termin zugegen, zweifelten erstmal nicht nur die Existenz des Vereins an, sondern auch, dass es überhaupt eine „Szene“ der Mountainbiker gäbe.

So sagte sie: Wenn man von Szene spräche, würde es suggerieren, da ginge es um viele Personen. Auch Herr Fröhlich von der CDU stieß ähnlich ins Rohr und unterstellte dem vorliegenden Antrag „Rechtswidrigkeit“, na ja. Da ging es schon ziemlich unter die Gürtellinie, aber wenn Argumente fehlen. Der Bürgermeister stellte fest: Rechtlich wäre eine Legalisierung denkbar, wenn man bereit wäre das notwendige Geld in die Hand zu nehmen, ca. 115.000 € für Grunderwerb und Aufpflanzungen. Der Rat lehnte ab, einzige Gegenstimmen von WfU und Linken.

Was aber durchgewunken wird und weit weit über diese Summe hinaus geht: zusätzliche Personalstellen wie von Schwarz-Grün gefordert, deren Mehrwert für die Stadt fragwürdig ist. Zehntausende Euro für die Subventionierung beim Privatkauf von Lastenrädern. Millionenschwere Prestigeprojekte, deren tatsächliche Finanzierung und vor allem Verwirklichung in den Sternen steht. Alles bereits vor den Ratssitzungen bilateral abgesprochen, natürlich ohne echte öffentliche Debatte. Fazit: Kein Interesse, kein Geld für echtes Bürgeranliegen und Engagement, aber viel Geld für Parteiinteressen und Klientelpolitik. Danke für nichts und dafür, dass wir das zukünftig mit unseren Steuern und Abgaben zu finanzieren haben.“

Claudia Keuchel widersprach ihm:

„Ach Herr Arnt, wie Sie sich immer die Dinge zurecht legen… ich habe gestern bezweifelt, dass Sie für die Szene der MTBler sprechen, wie die WfU es in Ihrem Wortbeitrag suggeriert hat. Ebenso ist es einfach faktisch falsch von der WfU in ihrem Antrag von einem eingetragenen Verein zu sprechen, wenn dieser nicht im Amtsregister steht. Bei der Finanzierung haben Sie die gut 700.000€ für eine Ausgleichsfläche vergessen hier zu erwähnen.

Und wie Ihnen gestern auch unser Jugendhilfeausschussvertreter erläuterte, versuchen wir die offenen Fragen nach der Verkehrssicherungspflicht und alternativen Flächen zu klären, sowohl mit der Stadt als auch mit den Vereinsvertretern in spé. Was tun Sie dafür? Wir hatten in unserem vor Ort Termin vereinbart, gemeinsam und konstruktiv Lösungen zu erarbeiten.

Leider ist von Ihrem (und von der Wfu) Versprechen nichts übrig geblieben, es wird einfach wieder stumpf ein aussichtsloser Antrag gestellt und sich dann aufgeregt. Dürfen Sie alles so machen, müssen Sie sich aber nicht wundern. Ich habe gestern auch wiederholt, dass wir weiterhin mit allen, die an einer konstruktiven Lösung arbeiten wollen uns austauschen. Wem das zu lange dauert, darf auch gerne selbst aktiv werden und uns einladen.“

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