„Quasi-stationäre“ Gewitterzellen.
Das sind Unwettergebiete, die praktisch bewegungslos über einer Region verharren.
Zwei dieser Zellen haben zu den verheerenden Überflutungen am Sonntag (4. Juli) in der Ruhrstadt Fröndenberg geführt, gegen dessen Folgen Hunderte Einsatzkräfte noch zwei Tage später ankämpfen. Der sintflutartige Regen, vermischt mit Hagel und begleitet von heftigen Donnerschlägen und zuckenden Blitzen, hielt von einer ca. 20-minütigen Pause unterbrochen über 4 Stunden an.
Die Front verharrte demnach zentral über Fröndenberg.
Lediglich einige Unnaer Stadtbereiche bekamen noch Ausläufer des Starkregens mit; in Menden und Wickede, die praktisch in Fröndenberg übergehen, blieb die Lage fast gänzlich entspannt. Und in Hamm kam kaum ein Tropfen herunter.
700 Anwohnerinnen und Anwohner der von einem Teich-Deichbruch im Wald betroffenen östliche Fröndenberger Stadtbezirke wurden am Montagabend vorsorglich evakuiert, 40 von ihnen nutzten die Notunterkunft in der Gesamtschule im Wiesengrund. Dort übernahm das DRK die Versorgung.
Am Dienstagvormittag meldete der Krisenstab des Kreises immerhin Erleichterndes: Der drohende Deichbruch am völlig vollgelaufenen Angelteich im Wald über Westick konnte verhindert werden. Der Schlamm wurde im Laufe des Tages kontrolliert abgelassen, gegen 20 Uhr konnten Sperrungen und Evakuierungen wieder aufgehoben werden.
Wie das Unwetter im Stadtbereich wütete, dokumentiert eindrucksvoll eine Videofahrt der „Storm Chaser Ruhrgebiet“, die am Sonntag nach dem Losbrechen des ersten und während des zweiten Sturzregens unternommen wurde. Sie führt unter anderem über die Hohenheide, die Palz und durchs Löhnbachtal.