„Carfriday“-Kontrollen in Unna und Dortmund: Platzverweise, Knöllchen, Stilllegungen

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eingerichtete Kontrollstelle

135 statt 50 km/h innerorts – das war, so bilanziert die Kreispolizei Unna, der „traurige Rekordhalter“ der diesjährigen Karwoche.

Auch in diesem Jahr kontrollierte die Kreispolizeibehörde Unna von Donnerstag auf Karfreitag, 1. /2. 4., mit größerem Aufgebot den Verkehr; Hintergrund ist der „Carfriday“, an dem traditionell die Autotunerszene in die Saison startet.

„Schwerpunkte waren die Hauptunfallursache Geschwindigkeit und die Autotuning- und Poserszene auf dem Verkehrsring in Unna“, berichtet die Polizei in ihrer Zusammenfassung des Einsatzes vom Samstagmorgen (3. 4.).

297 Geschwindigkeitsverstöße wurden mit einem Verwarnungsgeld, 39 mit einer Ordnungswidrigkeitenanzeige geahndet.

„Trauriger Rekordhalter war ein Verkehrsteilnehmer in Selm, der innerhalb geschlossener Ortschaft, erlaubt waren 50 km/h auf der Lüdinghauser Straße, mit 135 km/h unterwegs war,“

so die Polizei: „Der bundeseinheitliche Tatbestandskatalog sieht für einen solchen Verstoß, bei erstmaliger Begehung, eine Geldbuße von 680 Euro, 2 Punkte in Flensburg und ein 3-monatiges Fahrverbot vor.

Zusätzlich hätten die eingesetzten Kräfte 4 Strafverfahren einleiten müssen, weil Verkehrsteilnehmer mit Fahrzeugen unterwegs waren, für die sie nicht die vorgeschriebene Fahrerlaubnis vorweisen konnten.

Fünf Mal war die Betriebserlaubnis erloschen, und 10 sonstige Verstöße wurden festgestellt, davon zwei Mal die Missachtung des Rotlichts einer Ampel.

Foto: Kreispolizeibehörde Unna

In den späten Abendstunden kassierten 15 Verkehrsteilnehmer, die, so die Unnaer Polizei, „der Raser-, Tuner- und Poserszene zuzuordnen waren“, Platzverweise.

Die Einsatzkräfte trafen sie mit den Fahrzeugen auf dem Parkplatz der Tanzschule kx am Südring in Unna an, auf dem Parkplatz der Tankstelle an der Massener Straße/Ring in Unna sowie an der Margot-Röttger-Rath-Straße in Schwerte an.

Foto: Kreispolizeibehörde Unna

Insgesamt erfasste die Polizei während des 14-stündigen Schwerpunkteinsatzes folgende Verstöße:

– 297 Verwarnungsgelder wegen Geschwindigkeitsüberschreitungen

– 39 Ordnungswidrigkeitenanzeigen wegen Geschwindigkeitsüberschreitungen (trauriger Spitzenreiter: 135 statt der erlaubten 50 km/h auf der Lüdinghauser Straße in Selm)

– 4 Strafanzeigen wegen Fahren ohne Fahrerlaubnis

– 7 weitere Ordnungswidrigkeiten (u. a. wegen Erlöschen der Betriebserlaubnis)

– 8 weitere Verwarnungsgelder.

„Auch wenn wir nicht zum Hotspot der Raser-, Tuner- und Poserszene gehören, haben wir das Milieu seit langer Zeit im Blick. Wir verfolgen bei Regelverstößen eine Null-Toleranz-Strategie. Deshalb schreiten wir im Sinne der Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer und zum Schutz der Anwohnerschaft auch konsequent gegen Missachtungen von Vorschriften ein“, betont Einsatzleiter Thomas Stoltefuß.

Umfangreiche Kontrollen auch in Dortmund:

Archivbild der Kontrolle Mitte Januar auf dem Ring – die Polizei leitete den Verkehr am Westentor vom Wall ab. (Foto Polizei Dortmund)

„Trotz der fortwährenden und alljährlichen Kontrollankündigungen sowie den nach wie vor anhaltenden Beschränkungen der Coronapandemie“ lockte es bereits in der Nacht von Donnerstag (1. April) auf Freitag hunderte Angehörige der Szene ins Dortmunder Stadtgebiet“, schildert die dortige Polizei.

So zählte sie in der Spitze bis zu 400 Fahrzeuge auf dem Wall.

Auch im Bereich der Phoenixseestraße stellten die Beamten erhöhtes Aufkommen fest. Insgesamt kontrollierten sie 194 Personen, 150 Autos und sprachen etwa 135 Platzverweise aus. 3 Fahrzeuge wurden unter anderem zur Erstellung eines technischen Gutachtens sichergestellt.

Ein Fahrer stand unter Drogen, fuhr einen Elektroschocker und eine Machete mit sich spazieren. Strafverfahren wurden eingeleitet.

Neben weiteren 25 festgestellten Ordnungswidrigkeiten im Straßenverkehr ahndeten die Beamten und Beamtinnen 16 Verstöße gegen die CoronaSchutzVo.

Bereits am frühen Nachmittag des „Car-Freitag“ stellten die Einsatzkräfte „ein erhöhtes Aufkommen szenetypischer Personen“ im Bereich Phoenix-West fest. Mitarbeiter der Stadtkasse forderten einen mittleren vierstelligen Geldbetrag von zehn Verkehrsteilnehmern und pfändeten ein Auto.

Bis zum frühen Abend kontrollierten Polizei und Stadt rund 96 Fahrzeuge, 143 Personen und erteilten elf von ihnen einen Platzverweis. Ein im Stadtgebiet eingesetzter Radarwagen erfasste 88 Geschwindigkeitsüberschreitungen – davon 4 im Bereich eines Fahrverbotes. 3 Autos wurden zur Erstellung technischer Gutachtens sichergestellt.

Zum Abend hin kontrollierten Polizei und Stadt gemeinsam bis tief in die Nacht hinein weitere 244 Fahrzeuge und 337 Personen auf dem Wall, sprachen 206 Platzverweise aus.

Ihren Fokus richteten sie hierbei neben den Geschwindigkeitsüberschreitungen, auch auf technische Veränderungen und Manipulationen an den Fahrzeugen. Wie bereits am frühen Abend stellte die Polizei im Einsatzverlauf weitere drei Fahrzeuge sicher.

Während der Einrichtung der Sperrstellen staute sich der Verkehr und es kam in den Bereichen Ruhrallee, Neutor und der Rheinischen Straße zu kurzzeitigen Hupkonzerten, die jedoch durch das polizeiliche Einschreiten unterbunden werden konnten.

Auch im Bereich der Phoenixseestraße „stellten die Einsatzkräfte von Polizei und Stadt ihre gute Zusammenarbeit unter Beweis“, unterstreicht die Polizei. Gemeinsam kontrollierten sie Fahrer, die das Anlieger frei-Gebot missachteten.

„Für die meist auswärtigen Autofahrer/Autofahrerinnen war dies ein ziemlich kostspieliges Vergnügen, denn sie mussten an Ort und Stelle ein Verwarngeld in Höhe von 20 Euro bezahlen.“

In Summe fertigten die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des kommunalen Ordnungsdienstes während des gesamten Einsatzverlaufs 147 Ordnungswidrigkeiten und erhoben 70 Verwarngelder.“

Quellen Kreispolizei Unna / Polizei Dortmund

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