Sie brüllten „Polizeigewalt!“, drohten mit einer Schusswaffe und sogar einem Selbstmordattentat – diese beiden renitenten Fahrgäste ließen kaum etwas aus.
Die Bundespolizei Hamm bekam mit dem aggressiven Duo Samstagfrüh zu tun, nachdem Mitarbeiter eines Sicherheitsunternehmens der Deutschen Bahn die Beamten um Hilfe gerufen hatten.
Zuvor hatten beide Männer einen anderen Fahrgast im Zug bedroht, den Security-Dienst beleidigt und mit dem Besitz einer Schreckschusspistole gedroht. Als die Bundespolizei das betrunkene Gespann nach dem Eintreffen des Zugs im Hauptbahnhof Hamm in Empfang nahm, versuchte einer direkt zu türmen. Ein Beamter bekam ihn zu packen. Worauf der 27-Jährige lauthals schrie: „Polizeigewalt!“, um so auf sich aufmerksam zu machen.
Während der Kontrolle sagte der Deutsche aus Lippstadt offen heraus, er habe eine scharfe 9mm-Waffe dabei und auch vor, sie zu benutzen. Daraufhin wurde er gefesselt. „Vorsicht“, mahnte er dabei – „ich trage auch noch einen Sprengstoffgürtel.“
Beide Männer wurden zur Wache verfrachtet. Auf dem Weg dorthin versuchten beide, der 27-jährige als auch der 20-jährige Deutsche aus Wadersloh, sich selbst zu verletzen und durch lautes Rufen auf sich aufmerksam zu machen. Dazu beleidigten sie die Einsatzkräfte.
Im Eingangsbereich der Wache griff der 20-Jährige einen Polizeibeamten an, woraufhin auch er gefesselt wurde. Bei den anschließenden Durchsuchungen auf der Wache fanden sich bei keinem von beiden Schusswaffen, dafür im Rucksack des Lippstädters zwei Einhandmesser nebst eine geringe Menge Drogen.
“ Nachdem sich die beiden Männer wieder beruhigt hatten, wurden sie nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen aus der Wache entlassen“, schließt der Bundespolizeisprecher die Mitteilung.
Die Bundespolizei leitete gegen beide Männer Ermittlungsverfahren u.a. wegen Bedrohung, Beleidigung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte ein. Videoaufzeichnungen aus dem Zug, dem Bahnhof sowie der Bodycam eines Polizeibeamten wurden gesichert. Der Fahrgast, der durch die Männer auf der Zugfahrt von Bielefeld nach Hamm bedroht wurde, wird gebeten, sich über die kostenfreien Hotline 0 800 6 888 000 bei der Bundespolizei oder jede andere Polizeidienststelle zu melden.