Ab Montag (25. Januar) sind nur noch medizinische Masken in ÖPNV und beim Einkaufen erlaubt – mit anderen Worten: Wegwerfmasken. Umwelt- und Tierschützer ist die Vorstellung von noch mehr achtlos weggeworfenem Maskenmüll ein Graus, sie warnen vor Gefahren durch die Bänder (in denen sich Tiere verheddern können) und rufen eindringlich dazu auf, ausrangierte OP- und FFP-2-Masken umweltgerecht zu entsorgen.
Kann/darf/soll man diese Masken aber wirklich nur einmal tragen, um sie danach zu entsorgen?
Wir haben dazu einige interessante Artikel im Netz gefunden, etwa bei euronews. So hat die französische Verbraucherschutz-Organisation „UFC Que choisir“ drei Wegwerf-Masken, zwei davon mit EU-Prüfsiegel EN 14683, getestet.
Das Ergebnis: Diese als Einwegartikel propagierten Masken, die eigentlich nach vierstündigem Gebrauch weggeworfen werden sollen, behalten ihre Wirksamkeit auch nach 10-maligem Waschen bei 60°C in der Waschmaschine.
Unter den Testmasken war auch ein preiswerter Drogerieartikel.
Im Neuzustand stoppten diese drei Masken mehr als 98% der Partikel einer Größe von mehr als 3 µm (Mikrometer) – deutlich mehr als Stoffmasken (rund 90%), die in Deutschland von Montag an in Bussen, Bahnen, beim Einkaufen, in Arztpraxen und beim Gottesdienst in Kirchen für sich allein getragen nicht mehr ausreichen. Man kann sie (als modisches Accessoire oder Zusatzschutz) natürlich über die medizinische Maske drüberziehen.
„Nach 10 Wäschen und ebenso vielen Wäschetrocknungen sowie Bügeln bei niedriger Temperatur blieb ihre Filtrationskapazität laut ,UFC Que choisir auf einem für den Alltagsgebrauch ausreichenden Niveau: 100% für eine der chirurgischen Masken, 90% für die zweite und 98% für die Komfortmaske“, heißt es bei euronews. Und auch die Gummis hielten dem Waschen gut stand.
Ebenfalls in Frankreich, aber auch vermehrt in deutschen Großstädten nehmen umweltbewusste Bürger das Maskenmüllproblem selbst in die Hand und sammeln weggeworfene Masken beim Spazierengehen auf.