Von Begeisterung bis Verzweiflung, von freudiger Überraschung bis zu tiefem Frust reichen die Reaktionen von Schülern, Eltern und Schulvertretern nach den ersten beiden Tagen NRW-weitem Distanzunterricht.
Bei einer Stimmungsabfrage unter unserer Rundblick-Community auf Facebook überwogen – überraschend deutlich – die positiven Rückmeldungen. Wir fertigen gegen Ende der Woche ein Stimmungsbild an.
Auch der Leiter der Gesamtschule Fröndenberg, Klaus de Vries, schickte gleich am zweiten Nachmittag (12. 1.) eine durchaus zufriedene Ersteinschätzung.
„Der erste Tag im Homeschooling war eine sichere Sache an der GSF. Während andere Lernplattformen, wie z.B. moodle, beim Start des Schul-Lockdowns unter der höhten Last Probleme hatten, lief der Start an der GSF mit MNSpro ohne Probleme“, freute sich der Pädogoge.
Doch räumt er ein:
„Insbesondere für größere Familien und Wohngruppen stellt das Homeschooling allerdings besondere Anforderungen. Eine belastbare Internetverbindung gehört genauso dazu wie ein ausreichendes Raumangebot. Mehrere Videokonferenzen lassen sich in einem Raum nicht gut kombinieren.“
Ausgezahlt habe sich speziell für die Gesamtschule Fröndenberg ihre gute Ausstattung durch den Träger, die Stadt.
„Im Präsenzunterricht vor den Ferien konnten die Schülerinnen und Schüler der GSF mit schulischen iPads arbeiten“, berichtet de Vries. „Aber auch mit eigenen Endgeräten konnten im schulischen WLan die notwendigen digitalen Anwendungen erprobt werden. Auf dieser Grundlage begrüßten sich heute morgen in der Betreuung in der Schule oder im Homeschooling Lehrer/innen und Schüler/innen im Videoformat weitgehend problemlos. Wir können stolz auf unsere Schülerinnen und Schüler sein – von der Fünf bis zum Abiturjahrgang.„
Die meisten Kinder seien inzwischen mit eigenen Endgeräten ausgestattet. „Bisher mussten nur 30 Endgeräte der Schule leihweise zur Verfügung gestellt werden. Es stehen auch noch einige weitere Geräte für besondere Bedarfe bereit“, skizziert der GSF-Leiter die gute Ausstattung an Hardware.
Für die Lehrkräfte komme es nun darauf an, mit viel Einfühlungsvermögen die neuen Belastungen für die Kinder im Homeschooling wahrzunehmen und zu berücksichtigen. „Grundlage bleibt die Absprache, dass im Raster des Stundenplans die Lehrkräfte und die Schüler/innen miteinander in Kontakt treten und damit ein Stück Distanz überwinden.
Ziel ist es, wie im Präsenzunterricht, den Lehrstoff zu vermitteln, Interesse zu wecken und Leistung herauszufordern. Die Erfahrung zeigt, für manche Schüler bietet das Homeschooling mindestens zeitweise besonders gute Lernmöglichkeiten“, stellt Schulleiter de Vries fest.
„Für alle gilt: Die Klassenleitungen beobachten in den nächsten Tagen in besonderer Weise die Beteiligung der Schüler/innen und nehmen falls notwendig Kontakt zu den Eltern auf. Auch im Lernen auf Distanz soll keine Schülerin und kein Schüler allein bleiben.“