Nach der Absage der „Weihnachtsstadt“ (Weihnachtsmarkt) wird es nun auch keinen „größten Weihnachtsbaum 2020“ in Unnas großer Nachbarstadt geben. Der Verwaltungsvorstand unter dem neuen Oberbürgermeister Thomas Westphal (SPD) gab heute, am 3. 11., bekannt, dass das schon aufgebaute Gerüst wieder abgebaut wird.
Was aus den 1.700 Sauerländer Fichten wird, die das Gerüst ummanteln sollten, ist noch nicht klar. Die 300.000 Euro Kosten für Organisation, Aufbau und Bäume trägt die Stadt Dortmund.
Westphal warf seinen Blick in der aktuellen Pandemie-Situation nicht nur auf die stark gestiegenen Inzidenzen, sondern auch auf den sprunghaften Anstieg von Intensivpatienten. Er unterstrich den Grundsatz, „den wir von Anfang an in dieser Pandemie immer ganz klar hatten: Nämlich, dass wir alles tun müssen, damit das Gesundheitssystem am Ende nicht überfordert wird, und wir die Situation beherrschen können. Es ist wirklich eine ernste Lage.“
Darüber habe sich der Verwaltungsvorstand intensiv ausgetauscht und dabei die Frage erörtert, wie es mit dem Weihnachtsbaum weitergeht. „Bei jeder Person, die ich kenne, schlagen bei dem Thema zwei Herzen in der Brust“, bemerkte Westphal. Als Vorsitzender des Dortmunder Weihnachtsbaum e.V. sei er immer daran interessiert gewesen, dieses Symbol für Dortmund hochzuhalten. „Ich weiß um die Tragweite des Weihnachtsbaums und dass er ein Publikumsmagnet ist.“ Aber gerade weil die Gesellschaft sich in dieser Pandemiesituation befinde, müsse auch ein solcher Publikumsmagnet entsprechend bewertet werden, bilanzierte Westphal.
„Wenn wir jetzt erfolgreich sein wollen, diese Infektionszahlen schnellstmöglich zu drücken, dann ist es auch wichtig, diesen Baum nicht aufzustellen“, teilte der Oberbürgermeister mit. Er unterstrich, dass es sich dabei nicht um eine Entscheidung aus finanziellen, sondern aus Infektionsschutzgründen handelte. In seinen Gesprächen mit den Schaustellern und dem Cityring hat Westphal festgestellt: „Es geht uns allen gleichermaßen, aber es war Verständnis für diese Entscheidung zu hören.“
Auch im Austausch mit der Politik hat Westphal wahrgenommen, dass sich ein Großteil der Verwaltungsmeinung, den Baum nicht aufzubauen, anschließt. „Wir werden deshalb in dieser Woche eine Dringlichkeitsentscheidung auf den Weg bringen, den der Rat in seiner Sitzung am 12. November noch einmal bestätigen möge.“
Quelle: Dortmund.de