Giftiges PCB im Grubenwasser – BergAUF: „RAG muss gestoppt werden!“

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FOTO BergAUF - Grubenwassereinleitung Haus Aden

Anwohnern wird von der Bezirksregierung geraten, kein Gemüse aus dem eigenen Garten zu essen…

„PCB im Grubenwasser – wirkliche Filterung muss erkämpft werden!“ Das fordert mit einer heutigen Pressemitteilung die Bergkamener Wählervereinigung BergAUF.

„Wir begrüßen und unterstützen die Initiative für die nächste Bergarbeiterdemo am 14. 11. in Bergkamen – die RAG muss gestoppt werden!“

Die letzte Sitzung des Umweltausschusses sei mit Spannung erwartet worden, resümiert BergAUF.

„Nach monatelangen Forderungen der Fraktion BergAUF berichteten Vertreter der RAG (Ruhrkohle AG) und der Bezirksregierung Arnsberg endlich – kurz nach der Kommunalwahl (!) – über die Ergebnisse der „Pilotanlage“ zur Reinigung des Grubenwassers vom extrem giftigen PCB. Erstmals musste die RAG öffentlich eingestehen, dass die „Pilotanlage“ nur wenig PCB herausfiltern konnte. Doch die Herren von der RAG wiegeln ab und die Bezirksregierung akzeptiert das. BergAUF protestiert, die Vergiftung von Tiefen- und Oberflächengewässer darf nicht fortgesetzt werden!

Rund 13.Mio m3 Grubenwasser leitet die RAG normalerweise jedes Jahr in die Lippe. Nach Jahren des Leugnens musste sie nun zugeben: die PCB-Werte im Grubenwasser übersteigen deutlich die ohnehin fragwürdigen „Grenzwerte“.

PCB ist extrem giftig und es gibt zurecht ein generelles Verbot, dieses Ultragift irgendwie in die Natur einzubringen. Dies wird von der RAG mit Genehmigung der Bezirksregierung ignoriert.

Aufgrund zunehmender Proteste musste die RAG nun reagieren und führte eine „Probefilterung“ sowohl auf Haus Aden/Bergkamen als auch in Ibbenbüren durch. Festgestellt wurde: Das Grubenwasser ist weiterhin PCB belastet.

Mit der „Partikelfilterung“ konnten aber lediglich 30% des PCBs herausgefiltert werden, da 70% des PCBs anders als angenommen, nicht an Schwebstoffen haften würde. Die im „PCB-Gutachten“ vorgeschlagene hochwirksame Filterung durch Aktivkohle wurde wider besseren Wissens nicht durchgeführt. (Gutachten erstellt durch IWW/Spiekermann im Auftrag des Ministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen in 2016)

Nun stellte die RAG einfach die Pumpen ab, Messungen kann es also erstmal nicht mehr geben. Das Grubenwasser steigt an, nähert sich Meter um Meter den Grundwasserhorizonten und bedroht das ganze Ruhrgebiet. Erst bei – 600m soll etwa ab 2023 wieder abgepumpt werden. Das untertage verbliebene PCB-Hydrauliköl, das bereits Kumpels bei der Arbeit tödlich vergiftet hatte, wird so noch stärker ausgewaschen.

Die RAG dagegen behauptet ohne jeglichen Beweis, der Anstieg des Grubenwassers würde eine künftige Filterung überflüssig machen. Die alten Strebe untertage seien wie natürliche Filter. So würden 90% des PCB „automatisch“ abgeschieden mit den Schwebstoffen in die Tiefe absinken, wenn künftig das Grubenwasser per Tauchpumpe auf- 600 m Tiefe wieder aufgenommen würde.“

Die alte und neue Fraktionsvorsitzende von BergAUF, Claudia Schewior, geht die RAG frontal an:

„Welch abstruse Logik! Einerseits berichtet die RAG, nur 30 % des PCB würde an Schwebstoffen anhaften, andererseits sollen 90% des Giftes mit den Schwebstoffen in die Tiefe sinken. Die RAG will also die Vergiftung von Mensch und Natur wissentlich fortsetzen! Wir von BergAUF fordern dagegen seit Jahren, die im Gutachten von IWW/Spiekermann skizzierten hoch wirksamen Anlagen zur „PCB-Eliminierung“ an allen verbleibenden Standorten zur Grubenwasser-Einleitung zu bauen. Zudem muss alles getan werden um die qualifizierte Tiefenwasserhaltung fortzusetzen.“

Quelle: Pressemitteilung BergAUF Bergkamen

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