SPD kontert „Wigant wählen“ mit „Wir wählen Katja!“

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Mit dem Bekenntnis zu "Unnas erster Bürgermeisterin" treten Katja Schuons Anhänger der Pro Wigant-Kampagne entgegen. (Foto SPD Unna/via FB)

„Wigant wählen!“ prangt wenige Tage vor der Bürgermeisterstichwahll nicht nur auf CDU-Wahlplakaten, sondern auch auf denen der unterstützenden Parteien – WfU, FDP sowie auch Grüne werben für die Wahl des CDU-Kandidaten, so die Grünen-Spitzenfrau Claudia Keuchel und der neu in den Rat gewählte Sandro Wiggerich aus Königsborn.

Die SPD und ihre Anhänger, alle von dem überraschenden Bekenntnis aus Richtung Grün eiskalt erwischt, kontert auf der Zielgeraden zur Stichwahl am kommenden Sonntag (27. 9.) mit öffentlichen Bekenntnissen zu ihrer eigenen Kandidatin: „Ich wähle Katja! Unnas erste Bürgermeisterin!“

Katja Schuon, derzeit Jugendamtsleiterin beim Kreis, erzielte bei der Kommunalwahl am 13. 9. das beste Ergebnis aller 8 Bewerber/innen. Ihr Vorsprung vor Dirk Wigant (CDU) und Claudia Keuchel (B90/Die Grünen) war mit ca. anderthalb Prozentpunkten allerdings knapp.

Der Ausgang der Stichwahl ist völlig offen, weil Wahl“bekenntnisse“ keine Empfehlungen sind und auch explizite „Empfehlungen“ nichts darüber aussagen, wie sich die Wähler schlussendlich in der Wahlkabine oder per Briefwahl entscheiden.

Sebastian Laaser, Parteivorsitzender der Unnaer SPD und vermutlich auch Fraktionsvorsitzender im neuen Rat („Ich werde meinen Hut in den Ring werfen“), bestätigt in einem Telefonat mit unserer Redaktion, dass die Sozialdemokraten von der plötzlichen Schwarz-Grünen Avancen mehr als überrascht worden seien. Zumal das Programm der sozialdemokratischen Bürgermeisterkandidatin sehr „grün“ durchwirkt ist, „einige haben schon gesagt, wir werden grüner als die Grünen.“

Laaser drückte sich betont diplomatisch aus:

Stadtverbandsvorsitzender Sebastian Laaser mit Stellvertreterin Anke Limbacher (li.) und Bürgermeisterkandidatin Katja Schuon, die mit der Mehrheit der Stimmen am 27. 9. in die Stichwahl gegen Dirk Wigant (CDU) geht. (Foto RB)

„Ich sag´s mal so: Dass die CDU jetzt so kurz vor der Bürgermeisterstichwahl plötzlich so viele Gemeinsamkeiten mit den Grünen entdeckt, ist schon ziemlich verwunderlich. In meiner Wahrnehmung hat sie ganz im Gegenteil zahlreiche Beschlüsse, die wir als SPD gemeinsam mit den Grünen durchgesetzt haben, heftig bekämpft. Ich sage nur Klimanotstand, Sicherer Hafen…“

Er sehe bei den Grünen „inhaltlich deutlich mehr Gemeinsamkeiten mit uns als mit der CDU. Und unser Team für den neuen Rat besteht überwiegend aus neuen, durchweg sehr engagierten Mitgliedern, die auch personell für einen Neuanfang der Unnaer SPD stehen.“ Doch letztlich müssten die Grünen entscheiden, wie sie sich positionierten und orientierten und welche Motive auch immer dahintersteckten.

Im neuen Rat, lenkte Laaser ein, erwarte er bei drei fast gleich starken Fraktionen ohnehin auch wechselnde Mehrheiten für hoffentlich sachbezogene Beschlüsse, die dann hoffentlich ohne persönliche Aversionen und Angriffe auskämen. Daran hat es bekanntlich in der jetzt endenden Ratsperiode zunehmend gehapert.

Dass die SPD an frühzeitigen Gesprächen mit den Grünen zu wenig Interesse gezeigt hätte (was Claudia Keuchel unter anderem für ihre Entscheidung pro Wigant anführte), sei für ihn nicht ganz nachvollziehbhar, sagt Sebastian Laaser. „Ich habe gleich am Montag nach der Wahl Kontakt zu Claudia Keuchel aufgenommen. Und unser Gespräch am folgenden Freitag habe ich positiv und konstruktiv wahrgenommen.“ Allerdings war, anders als bei dem Treffen mit der CDU, SPD-Bürgermeisterkandidatin Katja Schuon bei dieser Unterredung nicht dabei – was aus Grünen-Sicht durchaus als Desinteresse an einer offensiven Unterstützung gewertet wurde.

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