„Wasser predigen, Wein saufen!“
Während sie den Schülerinnen und Schülern durchgehende 6- bis 8-stündige Maskenpflicht bei über 30 Grad verordnet, war es der Schulministerin selbst am Wochenende beim Wahlkampf mit den Kölner Liberalen offenbar zu warm für eine Maske.
Nach dem Empörungssturm über Yvonne Gebauers Wahlkampfauftritte vom vergangenen Wochenende versuchen sich ihre liberalen Parteifreunde vergeblich in Schadensbegrenzung.
Die FDP Köln schrieb gestern auf ihrer Facebookseite unter dem Titel „Zur Klarstellung“:
„Seit Beginn von Corona durften wir uns mit zwei Personen aus verschiedenen Haushalten ohne Maske treffen. Nun sogar mit zehn Personen. Das Recht habt ihr und das nutzt ihr auch und auch die Kinder, das Recht hat auch Yvonne Gebauer.
Yvonne Gebauer muss aber auch einen Schulstart verantworten, mit mehreren hundert wenn nicht gar tausenden Schülerinnen und Schülern an einer Schule. Viele Eltern haben da große Sorgen wegen Corona, auch wegen den steigenden Infektionszahlen in NRW, gleichzeitig wissen wir , wie wichtig Schule und Bildung für unsere Kinder sind. Yvonne Gebauer will, dass der Schulstart klappt.
Vielleicht müssen Schulen wegen Infektionen wieder schließen , doch es sollen so wenige wie möglich sein. Das ist ihre Antriebskraft, so viel Kinder wie möglich beschulen. Ist sie übervorsichtig? Wenn wir fair sind, ist das doch die Kritik. Hand auf‘s Herz, wir wissen es nicht, und sie musste für alle Schülerinnen und Schüler entscheiden, darum hat sie ihre Entscheidung auch auf zwei Wochen befristet. Schule ist eine Massenversammlung und sie hat dafür Regeln erlassen, unterstützen wir sie, dass es klappt. Und, leisten wir alle unseren Beitrag, dass wir uns weiterhin zu Zweit bis zu Zehnt ohne Maske treffen können! Unser Beitrag hilft allen Kindern , dass es Erleichterung in den Schulen gibt.“
Die Antwort war aber lediglich ein erneuter Empörungssturm.
Die Ministerin, so der übereinstimmende Tenor der zürnenden Community, habe mit ihren völlig instinktlosem Verhalten den ab morgen von der Maskenpflicht betroffenenen Kindern und Jugendlichen geradewegs eine Ohrfeige verpasst. So stellte eine wütende Foristin fest:
„Es hätte mehr Glaubwürdigkeit und Anstand, eine (Maske) zu tragen, wenn man das von KINDERN stundenlang am Stück verlangt. Und das nur, weil man erst Jahre und dann Monate geschlafen hat!“
Die Kölner FDP postete am Ende (in einer hilflos bis skurril wirkenden Wiederholungsserie) stereotyp auf wütende Kommentare die Gegenfrage: „Haben Sie keine Sorgen mit Corona im Schulbeginn?“ Dies in derartigen Endlosschleife, dass am Ende eine Foristin, die auch auf der Rundblick-Facebookseite regelmäßig kommentiert), die Gegenfrage stellte: „FDP Köln, habt ihr eventuell einen Sprung in der Platte?“
Schließlich sahen auch erklärte FDP-Sympathisanten die Nutzlosigkeit des Rechtfertigungsunterfangens ein, einer schrieb:
„Hallo Ralph, du weißt, ich bin ein treuer Verfechter der Liberalen, aber dass Frau Gebauer ohne Maske auf den Fotos erscheint, ist ein Debakel das ich nicht mehr in unserem Elternbekanntenkreis rechtfertigen kann. Der Versuch einer Rechtfertigung wäre zwar denkbar, aber ich glaube nicht, dass es hier noch etwas zu retten gibt. Schade eigentlich…“