Sieben Zitate für sieben Bürgermeisterkandidat/innen – was sagen Sie dazu, Herr/Frau Kandidat/in?
Das war unser Anliegen, mit dem wir uns mit Blick auf die nahende Kommunalwahl an die drei Frauen und (damals noch) vier Männer wandten, die sich am 13. September um das höchste Unnaer Verwaltungsamt beim Wähler bewerben:
Frank Ellerkmann (FDP), Claudia Keuchel (B90/Die Grünen), Ingrid Kroll (Wir für Unna – WfU), Frank Murmann (Freie Liste Unna – FLU), Kaja Schuon (SPD), Dirk Wigant (CDU), Jens-Ole Wilberg (parteilos). (Alphabetische Reihenfolge)
Kurzfristig kam als achter Bewerber noch der parteilose Achim Megger dazu, ihm haben wir die Zitate noch nachträglich zugesandt und werden sie bei Beantwortung natürlich ebenfalls hier veröffentlichen.
Bei den Zitaten handelte es sich um Aussagen aus zurückliegenden Ausschuss- bzw. Stadtratssitzungen. Wir baten alle Bewerber/innen um folgende Antworten dazu:
a) Wie ist Ihre persönliche Meinung zu dieser Aussage? Wie würden Sie sich als Bürgermeisterin dazu positionieren?
b) Von wem, schätzen Sie (oder wissen Sie), stammt dieses Zitat?
Wir danken allen Kandidatinnen und Kandidaten herzlich fürs Mitmachen und werden die Antworten in den nächsten 7 bzw. 8 Tagen hier veröffentlichen. Im Anschluss fassen wir alle Berichte in einem Überblick zusammen.
3 – Ingrid Kroll, Wir für Unna (WfU)
1) „Wir müssen den Individualverkehr aus der Innenstadt heraus bekommen…. – Parkplätze für Schüler? Das kann doch nicht wahr sein!“
a) Ich setzte mich dafür ein, dass die Innenstadt fußgängerfreundlicher und einkaufsgerechter gestaltet werden muss. Es liegen zwar die ersten Bau- sowie Umsetzungspläne vor, aber die Nebenstraßen sind gänzlich hiervon ausgenommen. Auch sollte unsere Fußgängerzone mehr begrünt werden. Und offene Wasserspiele wären hinsichtlich des Klimawandels sinnvoll und heben die Aufenthaltsqualität in unserer Stadt. Ein ganz hervorragendes Beispiel hierzu zeigt uns unsere Nachbarstadt Fröndenberg.
b) Ich denke, dass das eine Aussage der Grünen war.
2) Bei der Eishalle ist aus „ökologischen Gründen ein Fortbestand nicht vorstellbar“
a) Jede Sporthalle wie auch jedes Gebäude kann ökologisch gebaut werden. Das gilt auch für unsere zu sanierende Eisporthalle. Gerade bei diesem Objekt können wir zukunftsorientiert handeln und wir müssen umgehend und nicht weiter zeitversetzt den Bürgerwillen umsetzen.
b) Ich denke, das ist eine Aussage der SPD gewesen.
3) „Die Stadt Unna gönnt sich zu viel. … zu viele Sportplätze, zu viel Kultur, zu viele Schulen.“
a) Für die Attraktivitätssteigerung eines Mittelzentrums sind diese Einrichtungen notwendig, sinnvoll und nachhaltig.
b) Ich denke, diese Aussage kam von der FDP.
4) Wir halten ein sechsmal so großes Kulturangebot vor, wie es einer Stadt unserer Größe angemessen wäre.“
a) Das Kulturangebot ist erforderlich, jedoch unterfinanziert.
b) Diese Aussage tätigte seinerzeit der Bürgermeister im Rahmen des Gemeindeprüfungsanstaltsberichts/Jahresabschluss.
5)„Wir sind nicht bereit, bei der Kultur auch nur einen Euro zu sparen!“
a) Das Kulturangebot muss vor allem im Bereich der Kleinkunst als auch für Jugendliche/junge Erwachsene ausgebaut werden.
b) Das ist wohl eine Aussage der Grünen gewesen.
6) „Wir haben so viel geschafft!“
a) In gewissen Bereichen, z. B. Innenstadtentwicklung, Anpassung an den Klimawandel, Ausbau der Radwege, Verbesserung der Naherholungsgebiete und Grünflächen, ökologische Vergaben für Baugebiete etc. – haben wir zu wenig erreicht!
b) Die Aussage kam aus den Reihen der SPD
7) „Unna ist keine Stadt für Kinder“
a) Das Angebot an Schulen etc. ist okay. Es fehlt an Freizeit- und Kulturangebotenf für Jugendliche sowie der ÖPNV-Infrastruktur (vor allem im Bereich der Stadtteile zur Innenstadt), und es fehlt an öffentlichen Sportplätzen (Bolzplätze sowie Wasserflächen). Bei diesem Thema insgesamt ist dringender Handlungsbedarf, und wir müssen Kinder und Jugendliche – sie sind unsere Zukunft! – mit einbinden und uns nach ihren Bedürfnissen/Wünschen orientieren. Das zeigt auch das große bürgerschaftliche Eintreten für die Eissporthalle. Ein Angebot für Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren ist dringend erforderlich.
b) Das kam wohl von den Linken.