Gesundheitsämter ordnen bei Coronaverdacht die Isolierung von Kindern im eigenen Haushalt an – sie sollen allein in ihrem Zimmer „weggesperrt“ werden.
Solche Meldungen erreichen aktuell den Deutschen Kinderschutzbund.
Er gab heute (6. 8.) in einer Pressemitteilung bekannt:
Den Kinderschutzbund erreichen aktuell Berichte, dass Gesundheitsämter die Isolierung von unter Coronaverdacht stehenden Kindern im eigenen Haushalt anordnen.
Auch sehr junge Kinder sollen demnach getrennt vom Rest der Familie in ihrem eigenen Zimmer aufhalten.“
Die op online in Offenburg zitierte aus einem Schreiben an Eltern betroffener Kinder:
„Ihr Kind muss im Haushalt Kontakte zu anderen Haushaltsmitgliedern vermeiden, indem Sie für zeitliche und räumliche Trennung sorgen (keine gemeinsamen Mahlzeiten. Ihr Kind sollte sich möglichst allein in einem Raum getrennt von den anderen Haushaltsmitgliedern aufhalten).“ 14 Tage lang.
https://www.op-online.de/
Der Kinderschutzbund fährt fort:
„In mindestens einem Fall, der uns vorliegt, wird der Familie bei Zuwiderhandlung mit
der Herausnahme aus der Familie des 8-jährigen Kindes gedroht.
Hierzu erklärt Kinderschutzbund -Präsident Heinz Hilgers:
„Die Situation der Quarantäne ist für Familien, insbesondere für Kinder, ohnehin
sehr belastend. Kinder in dieser Phase von ihren Eltern und Geschwistern zu
isolieren ist eine Form psychischer Gewalt.
Der Kinderschutzbund empfindet diese Maßnahmen als unverhältnismäßig und nicht hinnehmbar. Die Drohung mit dem scharfen Schwert der Herausnahme und Unterbringung auf einer Isolierstation verunsichert zudem Familien nachhaltig.
Ganz sicher müssen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie getroffen werden. Dies lässt sich aber auch regeln, indem man den gesamten Haushalt oder doch zumindest noch
ein sorgeberechtigtes Elternteil in die Quarantäne-Maßnahmen einbezieht.
Ich rufe die kommunalen Verantwortungsträgerinnen und –träger auf, in allen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie dem Kindeswohl und den Kinderrechten Vorrang einzuräumen.“
Ralf Piekenbrock aus Selm, Bürgermeisterkandidat und Kreistagskandidat der Familienpartei, hält derart rigide Anordnungen für verfassungswidrig. Er wählt in einem Statement auf seiner Facebookseite deutliche Worte:
„Wie kann man auf solche abstrusen Ideen kommen? Liegt es daran, dass Kinder immer noch keine ausreichende Lobby in unserer Gesellschaft haben? Auf alles Mögliche wird bei den Maßnahmen Rücksicht genommen, was ist mit unseren Kindern?
Wir ruinieren unsere Familien (Familie ist für uns überall da, wo ein Kind ist), und diese sind die Kernzelle einer jeden Gesellschaft. Werden diese geschädigt, funktioniert KEINE Gesellschaft mehr.“