Etwa 60 Klima-Aktivisten der Organisation „Extinction Rebellion“ haben am vergangenen Samstag 8 Stunden lang widerrechtlich die Möllerbrücke in der westlichen Dortmunder Innenstadt besetzt, bevor die Polizei sie wegtrug.
In den sozialen Netzwerken sorgte die Nachsicht der Dortmunder Polizei gegenüber den Klimaaktivisten zum Teil für erheblichen Unmut.
Eine widerrechtliche Versammlung unter massiven Verkehrsbehinderungen den ganzen Tag zuzulassen sei nicht dazu angetan, den Respekt gegenüber der Polizei zu verfestigen, monierten Kritiker auf der Facebookseite der Polizei NRW Dortmund. Andere begrüßten das defensive Vorgehen.
Die Polizei hatte die Brückenblockade, die um 10 Uhr begann, als nicht angemeldete Versammlung gewertet, notierte die Polizeipressestelle in ihrer zusammenfassung. Man habe „die friedlich auftretende Gruppe aufgefordert, den Protest mit Pavillons und Bannern auf den nahegelegenen Sonnenplatz zu verlegen.
Dieser Aufforderung folgten die Teilnehmer der Demonstration nicht.
Sie verhielten sich weiter friedlich.
Schließlich erhielt die Personengruppe frühzeitig die Auflage, die Fahrbahn spätestens um 17 Uhr zu räumen. Einzelne Versammlungsteilnehmer verließen die Versammlung.
Da die Übrigen die Aufforderung der Polizei ignorierten, löste sie die Demonstration auf. 24 Personen, die auf der Straße sitzen blieben, wurde ab etwa 18 Uhr von der Polizei weggetragen. Sie leisteten keinen Widerstand und erhielten nach Identitätsfeststellungen Platzverweise, die sie befolgten. Strafverfahren wurden eingeleitet.“
Polizeipräsident Gregor Lange wird in der Pressemitteilung mit einem „zufriedenen“ Fazit zitiert:
„Die Einsatzkräfte sind besonnen und klug vorgegangen. Sie haben ermöglicht, das Grundrecht auf Demonstrationsfreiheit friedlich auszuüben und sind rechtsstaatlich verhältnismäßig vorgegangen, um auch die Rechte Dritter zu gewährleisten. Für dieses professionelle und abgewogene Vorgehen bin ich den Einsatzkräften dankbar.“
Die Ruhr Nachrichten zitierten eine der jungen Klima-Aktivistinnen heute (5. 8.) mit der Äußerung, man habe „keine Zeit, Corona abzuwarten“.