Wahlkampf in Coronazeiten: Aufgrund der eingeschränkten Möglichkeiten, die Wähler mit Aktionen und Veranstaltungen zu erreichen, schwant der Freien Liste Unna (FLU) im Wahlkampf für die Kommunalwahl am 13. September Übles.
„Bäume, Verkehrsschilder, Lampenmasten und andere Aufstellmöglichkeiten werden mit Plakaten überhäuft“, fürchtet sie.
„Zwar gab es bei allen Wahlen jeweils Ordnungsverfügungen der Stadtverwaltung zur Eindämmung der Plakatflut, diese blieben jedoch in der Vergangenheit oft unbeachtet.“
Plakatwahlkampf, kritisiert Fraktionschef Klaus Göldner, sei „aufwändig und teuer. Er verbraucht sinnlos Ressourcen und verunstaltet das Stadtbild über Wochen. Überdies muss man die Frage stellen, welcher politisch denkende Wähler sich ernsthaft durch ein Wahlplakat beeinflussen lässt.“
Die FLU regt daher gemeinsamen Verzicht an. Zumindest sollten sich alle zur Wahl antretenden Parteien und Wählergemeinschaftenen auf einen stark reduzierten Plakatwahlkampf verbindlich einigen.
„Dabei könnte dann auch gleich geklärt werden, wie man sich im Schatten von Corona und den damit verbundenen Kontakt- und Hygieneregeln an den Wahlständen präsentieren möchte. Die sonst so beliebte Ausgabe von Lebensmitteln (Bratwurst, Waffeln, Getränke pp.) dürfte weiterhin problematisch sein“, meint Klaus Göldner.
Das Gespräch der Vorsitzenden könne im Rathaus oder in der Stadthalle stattfinde, unter neutraler Moderation und unter Teilnahme einer leitenden Führungsperson der Verwaltung.
„Die FLU startet diesen Aufruf bewusst öffentlich, da bei vergangenen Wahlkämpfen hier und da getroffene Vereinbarungen später nicht eingehalten wurden“, geht die Freie Liste in die Offensive: „Wir hoffen auf möglichst breite Zustimmung für unseren Vorschlag aus der Unnaer Bürgerschaft und setzen auf den damit verbundenen Druck auf die politischen Mitbewerber.“