Zu Pfingsten nach Sylt – Fernverkehr nimmt langsam Fahrt auf

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Auch die Bahn kehrt langsam zum Normalbetrieb zurück. Ab Montag fahren die ICE-Züge von und nach Berlin wieder im Stundentakt, am Pfingstwochenende starten wieder Fernzüge zur Nord- und Ostsee sowie nach/in Bayern. Ab morgen (Samstag, 23. 5.) können Reisende Tickets nach Sylt, Rügen oder Berchtesgaden buchen.

Bisher füllen sich die Züge eher zögerlich. Laut DB sind die Fernzüge momentan durchschnittlich zu höchstens einem Drittel belegt – in normalen Zeiten „vor Corona“ waren es um die 60 Prozent.

Um das pandemiebedingte Abstandsgebot einhalten zu können,  werden die Züge je nach Buchungsaufkommen sukzessive verlängert, kündigt die Bahn an.

Gestrichen bleiben vorerst die schnellen Sprinter zwischen den Metropolen, die besonders Geschäftsreisende nutzen. Diese buchen laut DB nach wie vor zurückhaltend – zum einen wegen genereller Vermeidung des ÖPNV, zum anderen,  weil viele im Homeoffice arbeiten.

Grundsätzlich nur jeden zweiten Platz im Waggon zu verkaufen (verbunden mit Reservierungspflicht) kommt weder für Bahn- und Busunternehmen noch für Fluggesellschaften in Frage.

Im gesamten ÖPNV herrscht nach der geltenden Coronaschutzverordnung für NRW vorerst bis zum 5. Juni weiter Maskenpflicht.

Im Nahverkehr müssen sich örtliche Pendler zunächst einmal auf Einschränkungen einstellen: Von Montagabend an (25. 5.) laufen auf der Hellwegbahnstrecke RB 59 Soest-Unna-Holzwickede-Dortmund für ca 4 Wochen Dauer Gleisarbeiten mit Streckensperrung zwischen Holzwickede und Dortmund. (Wir berichteten.)

Quellen: DB / Faz.net

Verworfen wurde diese Überlegung nicht nur, weil das wirtschaftlich nicht sinnvoll wäre. „Wir können und dürfen nicht kontrollieren, wer zusammensitzen darf – acht Personen aus zwei Haushalten oder zwei Geschäftspartner zum Beispiel – und wer nicht“, sagt Peterson. Stattdessen sollen die Zugbegleiter dafür sorgen, dass die Fahrgäste sich gleichmäßig über den Zug verteilen.

„Der Zug ist nicht der Hotspot“

Kommt es zu Konflikten über notwendige Abstände, sollen die Schaffner möglichst vermitteln – oder notfalls den ganz Sensiblen klar machen, dass Zugfahren für sie vielleicht noch nicht das Richtige ist. Peterson verweist aber darauf, dass die Bahn selbst in Zeiten mit den höchsten Corona-Infektionszahlen keine verstärkten Ansteckungsketten beobachtet habe. „Der Zug ist nicht der Hotspot.“ Unter Mitarbeitern im Fernverkehr liege die Infektionsrate sogar um ein Drittel niedriger als der Durchschnitt.

Die im städtischen Nahverkehr schon übliche Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes möchte die Bahn auch in ICE und IC durchsetzen. Sie braucht dazu aber die rechtliche Basis für eine Maskenpflicht in allen Bundesländern; derzeit fehlt diese noch in sechs nord- und ostdeutschen Ländern. Masken tragen dennoch schon viele Reisende.

Um den neuen Anforderungen gerecht zu werden, verstärkt die Bahn zudem ihre Bemühungen um mehr Hygiene. „Unterwegsreiniger“ putzen Haltestangen, Griffe, Knöpfe oder Oberflächen während der Fahrt. Abends im Werk werden die Züge komplett gereinigt und desinfiziert. Die Bord-Gastronomie bleibt vorerst beschränkt auf Mitnahme-Artikel, wird aber ausgeweitet – etwa auf das Chili con carne im Einwegbecher, das der Gast am Platz verzehren kann. In etwa drei Wochen, schätzt Peterson, wird es auch wieder Speisewagen geben.

Rechnet die Bahn mit einem Ansturm der Reisenden in den Sommerferien? Peterson ist in seiner Prognose vorsichtig: „Das wird ganz wesentlich von den Ansagen der Politik abhängen. Die Deutschen fahren gern ins Ausland, in die Sonne. Wenn der Weg in andere europäische Länder für Reisen geöffnet wird, werden die Leute diese Gelegenheit auch nutzen. Wir werden darauf vorbereitet sein.“

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