„Fehlende Freizeitmöglichkeiten im letzten Jahr haben … dazu geführt, dass verbotene Kraftfahrzeugrennen und die dazugehörige illegale Raser- und Tuningszene am Dortmunder Wall noch einmal deutlichen Zuwachs erlangen konnten.“ Der Wall sei geradewegs zur „Dating-Plattform“ avanciert.
Diese Quintessenz zog die Dortmunder Polizei heute (10. März) im Rahmen der Vorstellung der Verkehrsunfallstatistik für 2020.
„Wir gehen seit Jahren konsequent nahezu jedes Wochenende gegen Raser im öffentlichen Straßenverkehr vor. Das war auch 2020 der Fall. Dabei gilt es insbesondere, schwere und im schlimmsten Fall tödliche Verkehrsunfälle zu verhindern.
„Aber auch die szenetypischen Begleiterscheinungen wie Hupkonzerte, aufheulende Motoren oder lautstarke Auspuffanlagen machen den Innenstadtanwohnern zu schaffen. In Zeiten des Lockdowns entwickelte sich der Wallring und andere Bereiche in Dortmund zu einer neuen Art der Dating-Plattform.“
Das Fahren im Wall werde im Zusammenspiel mit den sozialen Medien als Kontaktbörse missbraucht, kritisiert die Polizei:
„Die … Gespräche werden teilweise unmittelbar auf der Straße zwischen den Fahrzeugen geführt, was teilweise zu erheblichen Verkehrsbehinderungen und Gefahrenstellen nach sich zieht. Der Verkehrsraum wird zum Erlebnisraum umfunktioniert.“
Diese gefährliche Entwicklung könnten Polizei und Stadt Dortmund nicht dulden. Die Behörde erinnert:
„Regelmäßige, teilweise wöchentliche, gemeinsame Schwerpunkteinsätze sind ein Baustein zur Bekämpfung dieser gefährlichen Erscheinung. Im laufenden Jahr hat die Dortmunder Polizei ihre Maßnahmen noch einmal deutlich erhöht.
Die Bekämpfung verbotener Kraftfahrzeugrennen und der szenetypischen Begleiterscheinungen ist zum behördenstrategischen Ziel erklärt worden. Mehr Personal, mehr Einsätze und veränderte Konzepte gegen Raser, so reagiert die Dortmunder Polizei auf aktuelle Entwicklungen.
Gemeinsam mit der Stadt Dortmund werden bauliche und verkehrslenkende Maßnahmen wie z.B. künstliche Fahrbahnverengungen, Sperrung von Parkplätzen und Fahrstreifen sowie ein vor kurzem eingerichtetes Tempolimit von 30 km/h geplant und umgesetzt.
„Das respektlose Verhalten von Menschen, die mit ihrer Fahrweise nicht nur sich, sondern auch andere gefährden, können wir als Polizei nicht tolerieren. Rasen und illegale Autorennen gehören nicht in den öffentlichen Verkehrsraum und können von einer Sekunde auf die andere Menschenleben auslöschen. Wir haben unsere Maßnahmen im Jahr 2021 noch einmal deutlich erhöht und werden weiterhin einen langen Atem haben!“ betont der Leiter der Direktion Verkehr Ralf Ziegler das konsequente Vorgehen der Polizei Dortmund.