Ob 3 oder 10 Wochen – Kassenärztliche Vereinigung bezweifelt Wirkung des Shutdowns

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Kaufhaus Schnückel an der Massener Straße in Unna. (Archivfoto RB)

Egal ob die Maßnahmen 3 oder 10 Wochen durchgezogen werden: Die Kassenärztliche Bundesvereinigung zweifelt generell daran, dass sie wirken.

Ein Lockdown bzw. Shutdown sei eine Notbremse, aber keine langfristige Strategie zur Pandemiebekämpfung, kritisiert die KBV.

Es sei schwer vorstellbar, dass der als Messlatte genannte Wert – 50 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner in 7 Tagen – durch den seit dem 16. 12. geltenden Shutdown längerfristig erreicht bzw. dauerhaft unterschritten werden könne.

KBV-Vorstandschef Gassen verwies dazu auf Länder wie Spanien, wo die hohen Todeszahlen ungeachtet sehr harter Maßnahmen nicht sinken.

In Katalanien z. B. sollen nächtliche Ausgangsbeschränkung und die Absperrung aller Gemeinden bis Ende Januar 2021 andauern. Das Auswärtige Amt stuft ganz Spanien weiterhin als Risikogebiet ein und rät von touristischen Reisen ab.

Der KBV-Chef plädiert deshalb vor allem für einen besseren Schutz von Risikogruppen: Durch

  • Verwendung von FFP2-Masken,
  • regelmäßige Tests von Heimbesuchern und Pflegepersonal
  • sowie Entzerren von Verkehr und Kundenströmen

ließe sich langfristig deutlich mehr erreichen als mit dem pauschalen Herunterfahren des öffentlichen Lebens. Auch kleine, aber effektive Verbesserungen der Corona-Warn-App hält er für sinnvoll.

Bezüglich der Impfpriorisierung fordert Gassen klare und nachvollziehbare Regeln. Sobald ein logistisch anspruchsloserer Impfstoff in ausreichender Menge verfügbar sei, solle außerdem so schnell wie möglich in Arztpraxen geimpft werden.

„Wäre genug Impfstoff da, könnten wir das in zwei, drei Monaten schaffen“, so Gassen zum Ziel der Herdenimmunität.

Interview: RedaktionsNetzwerk Deutschland

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