Ein seltsamer Vorfall, der sich in Fröndenberg zugetragen hat, beschäftigt seit Mittwoch (02.12.2020) die Polizei.
Ein bislang unbekannter Mann in ziviler Kleidung hat gegen 16.30 Uhr eine 38-jährige Autofahrerin in der Straße Im Wiesengrund (Nähe Gesamtschule) mit einem Anhaltestab mit roter Beleuchtung angehalten. Er gab sich als Polizeibeamter aus, ohne jedoch seinen Namen zu nennen und ohne einen Dienstausweis vorzuzeigen.
Er sagte der 38-Jährigen, dass sie die zulässige Höchstgeschwindigkeit überschritten habe – sie sei „viel zu schnell gefahren“. Am Wiesengrund gilt Tempo 30.
Der Mann verlangte den Führer- und Fahrzeugschein – die Frau händigte beide Dokumente aus, mit denen der Unbekannte zu seinem Fahrzeug ging, einem weißen Kleinwagen. Nach kurzer Zeit kehrte der Mann zurück, gab der Frau ihren Führer- und Fahrzeugschein wieder und sagte, dass alles in Ordnung sei und sie ihre Fahrt fortsetzen dürfe.
„Der Unbekannte verzichtete darauf, von der Autofahrerin ein Verwarnungsgeld zu verlangen“, fügt Polizeisprecher Christian Stein hinzu. Immerhin…
Nach diesem Vorfall kamen der 38-Jährigen Zweifel, ob es sich bei der männlichen Person tatsächlich um einen Polizeibeamten gehandelt hat. Sie verständigte deshalb die echte Polizei. Erste Ermittlungen ergaben, dass die Kreispolizeibehörde Unna an dem Tag keine Kontrollen in der Straße Im Wiesengrund durchgeführt hat. Deshalb wurde ein Strafverfahren wegen Amtsanmaßung eingeleitet.
Der Mann wurde von der 38-Jährigen wie folgt beschrieben:
- 175-177 cm - schlanke Figur - kurze, blonde Haare - graues T-Shirt (trotz niedriger Außentemperatur keine Jacke) - weißer Pkw
Die Polizei warnt: Zivile Einsatzkräfte geben sich in solchen Kontrollsituationen mit Dienstausweisen zu erkennen. Außerdem erfolgt die Bezahlung eines Verwarnungsgeldes – egal ob bei uniformierten oder zivilen Polizisten – per Kartenzahlung, nicht in bar.
Zeugen oder Geschädigte, die Angaben zu der unbekannten Person machen können, von dem Mann angehalten und zur Entrichtung eines Verwarnungsgeldes aufgefordert wurden, werden gebeten, sich an die Wache Unna unter der Rufnummer 02303-921 3120 zu wenden.