Zum aktuellen Vorstoß der Unnaer Grünen, die Eisfläche in der Eissporthalle bei einem Neubetrieb deutlich zu verkleinern und aus Klimaschutzgründen Eissport nur noch im Winter zu betreiben, baten wir Wilhelm Ruck von „Unna.braucht.Eis“ um eine Stellungnahme.
Er schrieb uns am Sonntagabend:
„Wir sehen an verschiedenen Stellen durchaus Verhandlungspotenzial. Insbesondere die Ausführungen zu den Outdoor-Sportanlagen finden ohne weiteres unsere Zustimmung.
Einer Verkleinerung der Eisflächen stehen wir allerdings ganz klar ablehnend gegenüber, da einerseits in diesem Fall kein Wettkampfbetrieb möglich wäre und andererseits dies offenkundig sowohl dem eindeutigen Wortlaut als auch dem Sinn des Bürgerentscheids zuwiderlaufen würde.
Man sollte aufhören, zu versuchen, den erklärten Willen der Bürgerschaft zu unterlaufen uns sich kompromisslos der Umsetzung des Bürgerentscheids zuwenden. Es geht hier um den Erhalt des Eissports in Unna und um eine preiswerte Freizeitbeschäftigung für Kinder, Jugendliche und Erwachsene.
Darüber hinaus ist es unsere Idee, zusätzliche Dinge anzubieten. Durch eine eventuelle Verkleinerung der Tribüne(Vorschlag von UbE) könnten zusätzliche Räume für andere Vereine entstehen.
Die Ausführungen zu den ökonomischen und ökologischen Aspekten der Halle sind leider zu pauschaliert, um sich damit konkret auseinander zu setzen. Unseres Erachtens gäbe es hier interessante technische Lösungen, um insbesondere die Umwelt- und Klimabilanz der Halle zu optimieren. Setzen wir etwa zur Deckung der benötigten Primärenergie konsequent auf ein BHKW um aus Abwärme der Kühlanlage Stom zu gewinnen, Öko-Strom / Photovoltaik und Energierückgewinnung, so ließe sich der ökologische Fußabdruck bereits entscheidend verbessern.
Der Ganzjahresbetrieb ist ein entscheidener Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Eishallen in der Region. Dadurch ist der Betrieb wirtschaftlicher, und zusätzliche Zuschüsse von der Stadt sind nicht notwendig!“
Wilhelm Ruck
Unna.braucht.Eis (UbE)
Als Unneraner/in kann man sich mittlerweile nur noch für die allgemeine politische Lage bezüglich der Eishallen-Sanierung schämen. Schon von Anfang an wunderte man sich über die Diskrepanz der kalkulierten Baukosten von ca. 3,5 Millionen Euro zu 8,5 Millionen Euro (Stadtplanung)!? Kann es etwa sein, dass 1 Jahr nach dem Bürgerentscheid noch nicht einmal klar ist, WAS überhaupt gebaut werden soll, obwohl der Bürgerentscheid ganz klar die Sanierung einer „Eissporthalle“ fordert? Jetzt wird plötzlich die Debatte über eine „Indoor-Outdoor-Multi-Gaming-Freizeit-Arena“ geführt, bei der die Eisfläche auf ein Minimum geschmolzen werden soll… Habe ich hier etwas verschlafen? Oder wurde aus UbE (Unna braucht Eis) plötzlich „Unna braucht Einiges“ – nur kein Eis?