Mit seinem Namen verbunden bleibt das Freizeitbad Massen, der Unnaer Verkehrsring, der Indupark Ost… – Herbert Köhnemann war Kommunalpolitiker der ersten Stunde in Unna. Heute, am 15. April 2020, hätte er seinen 100. Geburtstag gefeiert.
Ein Rückblick auf sein Wirken.
In Unna-Massen wurde Herbert Köhnemann geboren, verlebte hier seine Kindheit und Jugend. Er besuchte das Pestalozzi-Gymnasium Unna (PGU), schloss die Schulzeit 1937 mit der Mittleren Reife ab.
Mit 17 Jahren wurde er Berufssoldat, diente als Infanterist an der West- und später an der Ostfront. Kurz vor dem Ende des 2. Weltkriegs, 1945, geriet er in russische Gefangenschaft. Ende 1949 kehrte er nach Hause zurück und begann, sich in seiner Heimatstadt sein Leben aufzubauen. Er absolvierte eine Maurerlehre, baute dann für sich und seine Familie mit fünf Kindern ein Einfamilienhaus in Obermassen. Berufslich war er bis zu seinem Ruhestand bei den Verkehrsbetrieben der Stadtwerke Dortmund tätig.
Politisch engagierte sich Herbert Köhnemann schon recht frühzeitig in der SPD und wurde Anfang der 60er Jahre in den Gemeinderat der damals noch selbstständigen Gemeinde Massen gewählt. Vor der kommunalen Neuordnung 1968 war Herbert Köhnemann Fraktionsvorsitzender des SPD-Gemeinderats und maßgeblich an der Eingemeindung nach Unna beteiligt.
In der neugeordneten Stadt Unna mit den hinzugekommenen Gemeinden wie Massen, Königsborn und den Süd- und Ostgemeinden wurde Herbert Köhnemann schließlich zum Fraktionsvorsitzenden der SPD des ersten Stadtrates der Stadt Unna gewählt. In der Gemeinde Massen kümmerte sich Köhnemann als 1. Ortsvorsteher jahrelang um die Belange der Bürgerinnen und Bürger.
Zusammen mit seinen Weggefährten – dem damaligen Bürgermeister Erich Göpfert und dem Stadtverbandsvorsitzenden der SPD, Hans Claussen – bildete Herbert Köhenmann eine entscheidungsfreudige Troika in der Stadtführung, die für zahlreiche entwicklungspolitische Maßnahmen und zukunftsweisende Meilensteine der Stadt Unna steht: dazu zählen
- der Bau des Verkehrsrings um die Innenstadt,
- die Ansiedlung der Induparks Ost und des Gewerbeparks Unna-West,
- der Aufbau der Stadtwerke Unna,
- nicht zu vergessen – und für viele Bürger bis heute unvergessen: der Bau des Freizeitbades Massen.
Zu seinen damaligen Weggefährten gehörten u.a. der spätere Bürgermeister Wilhelm Dördelmann, der ehem. AWO-Vorsitzender Wilfried Bartmann und in den jungen Jahren auch der im Oktober 2014 plötzlich und unerwartet verstorbene Michael Hoffmann, langjähriger SPD-Fraktionsvorsitzender und kommunalpolitische Legende.
Herbert Köhnemann erhielt für seine kommunalpolitischen Verdienste 1981 den Ehrenring der Stadt Unna und 1984 das Verdienstkreuz am Bande des Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland.
Er verstarb nach schwerer Krankheit im November 1994.