Klinikum Dortmund will Mitarbeiter mit Bodycams aurüsten – Pilotphase ab Mitte Januar

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Foto: Klinikum Dortmund

Hilferuf vom Klinikum Dortmund. Das Krankenhaus habe verstärkt mit Sicherheitsproblemen zu kämpfen, berichtet Arbeitsdirektor Michael Kötzing in einem Instagram-Video vom Freitag (19. 12.).

Beleidigungen und auch Pöbeleien habe es zwar schon immer gegeben. Aber seit etwa einem Jahr werde es immer schlimmer.

Der Direktor führt dies unter anderem auf die Verschiebung der Drogensituation in Dortmund zurück. Seitdem habe es mehr Kriminalität und mehr Trickbetrügereien im Klinikum gegeben.

Anfang November gab es eine mehrstündige Begehung des Klinikums mit der Dortmunder Polizei. Dabei sei über verschiedene Maßnahmen für mehr Sicherheit gesprochen worden – für Mitarbeiter wie für Patienten.

Das Klinikum, so Kötzing, denke intensiv darüber nach, Beschäftigte etwa am Emfpang, in Notaufnahmen oder bestimmte Stationen nachts mit Bodycams auszurüsten. Damit soll mehr Sicherheitsgefühl erzeugt werden.

„Bodycams wirken beim Gegenüber deeskalierend. Wenn andere positive Erfahrung gemacht haben, wollen wir das auch ausprobieren.“

Außerdem will das Klinikum Dortmund die Hausordnung deutlich verschärfen, dadurch würden wohl deutlich mehr Hausverbote ausgesprochen werden, sagt Michael Kötzing. Deshalb geht es auch um bauliche Veränderungen.

Ab Mitte Januar werden zunächst für eine dreimonatige Pilotphase in den Notaufnahmen der Standorte Mitte und Nord sowie der Kinderklinik Bodycams eingeführt, so das Klinikum. Danach soll entschieden werden, ob die kleinen Kameras am Kittel weiterhin eingesetzt werden, möglicherweise auch in anderen Klinikbereichen. 

Erhofft werde eine präventive und deeskalierende Wirkung, wie dies bei Polizei und Ordnungsämtern der Fall sei. Komme es zu Taten, die zur Anzeige gebracht werden, könnten die Aufnahmen außerdem der Beweissicherung dienen. 

Eingeschaltet werden sollen die Kameras laut Klinikum ausschließlich in eskalierenden Situationen  – nicht jedoch während einer medizinischen Behandlung oder einer vertraulichen Situation. Das Aufzeichnen muss dem Gegenüber deutlich angezeigt werden. Mitarbeiter können wählen, ob sie mit einer Bodycam ausgestattet sein möchten und wann sie diese einschalten.

Quelle: Klinikum DO

Anstieg von Gewalttaten in deutschen Notaufnahmen

In NRW sind die Gewalttaten in Notaufnamen schon seit 2019 stark angestiegen, um fast 30 Prozent auf 1571 bis 2022. Erst im April 2024 kam es zu einem Angriff im Dortmunder Klinikum. Eine Reinigungskraft überraschte zwei Einbrecher, wurde von einem der Täter bewusstlos gewürgt und dadurch lebensgefährlich verletzt. Beide Täter flüchteten unerkannt.

In Essen starb ein Patient in der Notaufnahme. Die Angehörigen – laut BILD ein Libanesen-Clan – prügelten auf das Klinikpersonal ein und randalierten in einem Behandlungszimmer. Sieben Menschen wurden verletzt.

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