
„Statt Frauen zu sagen, was sie anziehen und wie sie sich verhalten sollen, müssen wir die Wurzeln angehen – die Täter und Strukturen, die Gewalt ermöglichen.“ Das fordert Unnas Gleichstellungsberechtigte heute am 25. November.
Zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen wurde am Dienstag, 25. November 2025, am Unnaer Rathaus wie in jedem Jahr die Flagge von „Terre des femmes“ gehisst. In der Galerie im zib startet am Mittwoch die Ausstellung „Unsichtbar war gestern. Fotografien gegen das Schweigen“, die sich künstlerisch mit Gewalt gegen Frauen auseinandersetzt.
Bundesweit wurden im vergangenen Jahr 187.128 Frauen Opfer häuslicher Gewalt, nicht alle Taten werden zudem angezeigt – oft aus Furcht der Frauen vor Vergeltung oder in der Hoffnung, es werde sich in der Partnerschaft wieder alles zum Guten werden. In NRW gab es 66.754 Fälle häuslicher Gewalt, erneut 2 Prozent mehr als im Vorjahr 2023. Rund 80 Prozent der Opfer sind Frauen oder Mädchen.
Unnas Gleichstellungsbeauftragte Katja Sahmel fordert strukturelle Veränderungen.
„Statt Frauen zu sagen, was sie anziehen, wie sie sich verhalten und schützen sollen, müssen wir die Wurzeln angehen – die Täter und die gesellschaftlichen Strukturen, die Gewalt ermöglichen.“
Entscheidend seien frühzeitige Prävention, das Aufbrechen überholter Rollenbilder, die Förderung emotionaler Kompetenz bei Jungen und Männern, sichere Räume für Austausch und Reflexion und nicht zuletzt eine konsequentere Sanktionierung von Gewalttaten.
Als Teil der weltweiten Aktion „Orange your world“ werden an diesem Dienstag auch in Unna mehrere zentrale Gebäude orange beleuchtet: das Rathaus, das Zentrum für Information und Bildung (zib), das Hellweg-Museum und das Nicolaihaus. Die Farbe Orange symbolisiert Hoffnung und eine Zukunft ohne Gewalt.
Fahne hissen auch in Bergkamen

Auch in Bergkamen wurde zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen Flagge gezeigt. Auf dem Foto sind von links nach rechts zu sehen: Ramona Kirch, stellvertretende Gleichstellungsbeauftragte, Elke Neumann, Gleichstellungsbeauftragte und Bürgermeister Thomas Heinzel. (Foto Stadt Bergkamen)
Ausstellung „Unsichtbar war gestern. Fotografien gegen das Schweigen“

Im Rahmen eines kreativen Workshops des Frauenhauses (Frauenforum im Kreis Unna e.V.) haben Frauen ihre Erfahrungen mit Gewalt sowie ihre Gefühle und Gedanken in Fotografien sichtbar gemacht. Texte begleiten die Bilder.
Die Ausstellung ist eine Kooperation zwischen Frauenforum, Kulturamt und dem Zonta Club Hamm/Unna. Zu sehen ist „Unsichtbar war gestern. Fotografien gegen das Schweigen“ von Mittwoch, 26. November, bis Samstag, 20. Dezember 2025, in der Galerie im zib am Lindenplatz 1 in Unna.
Quellen: Stadt Unna, Stadt Bergkamen, eigene Recherchen



































