Kreis Unna startet ökologisches Vorhaben zur Stärkung der Waldfunktionen:
Im Romberger Wald bei Bergkamen-Rünthe beginnt in dieser Woche ein Projekt zur Wiederherstellung eines naturnahen Wasserhaushaltes. Ziel ist es, die Vitalität des Waldes zu stärken und seine Funktionen als Kohlenstoff-Speicher, Sauerstoffproduzent und Hochwasserschutz langfristig zu sichern, teilt der Kreis Unna mit.
Das rund 85 Hektar große Gebiet wurde im September 2024 als Naturschutzgebiet ausgewiesen und bildet den westlichen Teil der Sandbochumer Heide. Es grenzt direkt an die Stadt Hamm, wo ein vergleichbares Projekt bereits 2022/23 erfolgreich umgesetzt wurde. Die positiven Entwicklungen des Waldes dort sind für den Kreis Unna ebenfalls erwartbar.
„Mit dem gezielten Verschluss von Entwässerungsgräben wollen wir das Wasser länger im Wald halten, so die Wasserverfügbarkeit für die Bäume erhöhen sowie die Schwammfunktion des Waldes stärken“,
erklärt Julia von der Decken, Klimaschutzmanagerin des Kreises Unna. „Gerade in Zeiten zunehmender extremer Trockenperioden, sinkender Grundwasserstände und Starkregenereignisse ist das ein wichtiger Beitrag für die Klimafolgenanpassung, aber auch für den Naturschutz.“
Dr. Dirk Bieker, Fachbereichsleiter Ökologische Gemeinwohlleistungen bei RVR Ruhr Grün, ergänzt:
„Durch die erhöhte Vitalität der Waldbestände werden auch die wertvollen Lebensräume profitieren. Deshalb freuen wir uns, dass sich das Projekt so gut in das Gesamtkonzept einfügt und dass wir es mit RVR-Flächen sowie der Fachexpertise von RVR Ruhr Grün unterstützen können.“
Der Romberger Wald wurde in der Vergangenheit durch Bergsenkungen und wasserbauliche Eingriffe stark verändert. Was einst der wirtschaftlichen Verbesserung diente, wird nun im Sinne des Klima- und Naturschutzes rückgebaut.
Die Maßnahme basiert auf dem Landschaftsplan Nr. 2 „Raum Werne-Bergkamen“ und wurde in einem gemeinsamen Konzept mit dem Regionalverband Ruhr, der Biologischen Station Kreis Unna|Dortmund sowie dem Fachbereich Natur, Umwelt und Mobilität des Kreises Unna entwickelt.
Die Umsetzung sieht vor, ausgewählte Entwässerungsgräben mit Einbauten aus Holz oder Erde zu verschließen, sodass das Oberflächenwasser nicht mehr ungehindert abfließen kann. Dadurch kann mehr Wasser im Waldboden versickern, was ebenfalls der Grundwasserneubildung dient und gleichzeitig die Hochwasserspitzen in den umliegenden Bächen abschwächt.
Das im Wald zurückgehaltene Regenwasser richtet hier keinen Schaden an, sondern dient vielmehr dem Erhalt des Waldes.
„Eine verhältnismäßig einfache Baumaßnahme, aber mit vielfältigen positiven Auswirkungen für Mensch und Umwelt“,
freut sich der Kreis.
Die Bauarbeiten beginnen in dieser Woche, die Kosten betragen rund 12.700 Euro.
PM Kreis Unna