Dezidierte Stadtteil-Einsätze in DO: „Kriminalität macht auch vor Jüngsten nicht halt – gesamte Gesellschaft gefragt“

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Dortmunds Polizeipräsident Lange - Foto: Polizei DO

„Wir stellen immer wieder fest, dass Kriminalität auch vor Jüngsten nicht haltmacht. Wenn sie strafffällig oder sogar zu Intensivtätern werden, dann ist das ein Zustand, den wir als Gesellschaft nicht hinnehmen dürfen. Die Polizei Dortmund nutzt dabei alle ihr zur Verfügung stehenden rechtsstaatlichen Mittel aus, um hier zum frühestmöglichen Zeitpunkt einzuschreiten. Aber eins muss dabei klar sein: Hier ist die gesamte Gesellschaft gefragt. Alle müssen ihre Verantwortung übernehmen.“

Das betont Dortmunds Polizeipräsident Gregor Lange (SPD). Seinen Behörde nahm jetzt die besagten Jüngsten ins Visier. Hier die Pressemitteilung dazu im Wortlaut.

Am Freitagabend (10 Oktober) führten Polizei und Stadt Dortmund einen Einsatz zur Bekämpfung der Jugendkriminalität durch – in den Stadtteilen Hörde, Aplerbeck und Wickede bis Körne.

Dabei wurden mehr als 250 Personen und 15 Fahrzeuge kontrolliert. Die Polizei sprach 41 Platzverweise aus.

Der Einsatz fand von Freitagnachmittag, 16 Uhr, bis in die Nachtstunden statt. Während dieser Zeit kam es zu einem Alleinunfall einer 15-Jährigen auf dem Schulhof des Aplerbecker Schulzentrums. Die Jugendliche war mit einem E-Scooter unterwegs und stürzte auf dem Schulgelände. Es ergaben sich Hinweise auf Alkoholkonsum. Die Polizei fertigte entsprechende Anzeigen und veranlasste die Entnahme einer Blutprobe bei dem Mädchen.

An dem Schwerpunkteinsatz zur Bekämpfung von Jugendkriminalität waren auch der Kommunale Ordnungsdienst (KOD) und die Abteilung für Gewerbeangelegenheiten des Ordnungsamts der Stadt Dortmund beteiligt – sowohl mit uniformierten als auch mit zivilen Mitarbeitenden.

Der städtische Schwerpunkt lag auf dem Jugendschutz – insbesondere beim Verkauf von Alkohol und Tabakwaren. Um Verstöße besser aufzudecken, setzte das Ordnungsamt nach Rücksprache mit der Bezirksregierung Arnsberg zum ersten Mal sogenannte Testkäufer ein.

Die Ergebnisse waren deutlich:

In 9 von 12 überprüften Kiosken wurden alkoholische Getränke oder Tabakwaren an Minderjährige verkauft, ohne dass das Alter kontrolliert wurde.

Gegen die Verantwortlichen wurden Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet. In drei Geschäften stellten die Einsatzkräfte außerdem verbotene E-Zigaretten (Vapes) sicher.

Auch andere Verstöße blieben nicht unentdeckt: So ahndeten die Teams des Ordnungsamtes unter anderem illegale Müllentsorgung und öffentliches Verrichten der Notdurft.

In einem anderen Fall lagen der Polizei Hinweise vor, dass in einem Kiosk am Körner Hellweg Drogem verkauft werden. Bei der anschließenden gemeinsamen Kontrolle mit dem Kommunalen Ordnungsdienst (KOD) und der Polizei wurden Betäubungsmittel sowie ein hoher vierstelliger Bargeldbetrag sichergestellt.

Ein Diensthund unterstützte die Einsatzkräfte vor Ort bei der Suche nach weiteren Drogen. Da der Hund bei dem Auto auf Drogen anschlug, stellte die Polizei dieses sicher. Zusätzlich stellten die Einsatzkräfte die Mobiltelefone als Beweismittel sicher. Der Kiosk wurde nach Abschluss der Maßnahmen geschlossen.

Insgesamt wurden 8 Strafanzeigen und 25 Ordnungswidrigkeitenverfahren nach der Stadtsatzung von der Polizei und der Stadt Dortmund erfasst. Außerdem stellte die Polizei drei Verstöße gegen das Waffengesetz sowie einen Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz fest und erstattete entsprechende Anzeigen.

Insgesamt fanden die Einsatzkräfte drei Waffen und verbotene Gegenstände und beschlagnahmten diese. Im Zusammenhang mit Straftaten und Ordnungswidrigkeit begangen durch Minderjährige, benachrichtigte die Polizei und die Stadt auch in 15 Fällen die Erziehungsberechtigten.

Das Ordnungsamt der Stadt Dortmund wird sich auch künftig an gemeinsamen Einsätzen mit der Polizei beteiligen – für mehr Sicherheit und ein sauberes Stadtbild“, heißt es in der Mitteilung.

Die Polizei resümiert weiter:

§Einsätze zur Bekämpfung der Jugendkriminalität haben einen besonderen Stellenwert. Aus diesem Grund werden die Ermittlungen in Strafverfahren gegen Jugendliche auch gebündelt im Jugendkommissariat geführt, das im Haus des Jugendrechts ansässig ist. In diesem arbeiten Polizei und Justiz Hand in Hand.

Auf diese Weise können Tatzusammenhänge und sogenannte Intensivtäter besonders schnell erfasst und gebündelt bearbeitet werden. Andererseits soll durch das Haus des Jugendrechts eine weitere Bearbeitung durch die Justiz erleichtert werden. Dank der Zusammenarbeit können Jugendliche auch an Hilfeeinrichtungen und -organisationen herangeführt werden.

Außerdem arbeitet die Polizei zusammen mit der NRW-Initiative Kurve kriegen. Das Konzept setzt dabei auf frühe Hilfe statt später Härte.

Kein Kind wird als Täter geboren. Dem soll entgegengewirkt werden, indem man die frühen Signale, die auf eine anhaltende kriminelle Laufbahn schließen lassen, richtig deutet und konsequent reagiert. 2011 ist die bundesweit einmalige Initiative in acht Behörden, darunter Dortmund, gestartet.

Speziell für den Bereich der Jugendlichen sind im Zuständigkeitsbereich des PP Dortmund (Dortmund und Lünen) auch bereits seit über 25 Jahren in jeder Polizeiinspektion Jugendkontaktbeamte eingesetzt. Sie bauen die Hemmschwellen der Jugendlichen zur Polizei ab, stehen jungen Menschen als Gesprächspartner/-innen zur Verfügung und lassen auch jugendliche Täter nicht aus den Augen.

Kurzum: Sie sind für die Jugendlichen da – unkompliziert, unbürokratisch und kompetent“, verkündet Langes Behörde.

„Aufgrund bestehender Beschwerdelagen in einzelnen Stadtteilen werden in Zukunft weitere Einsätze zur Bekämpfung der Jugendkriminalität folgen.“

Gregor Lange zusammenfassend:

„Wir stellen immer wieder fest, dass Kriminalität auch vor Jüngsten nicht haltmacht. Wenn sie strafffällig oder sogar zu Intensivtätern werden, dann ist das ein Zustand, den wir als Gesellschaft nicht hinnehmen dürfen. Die Polizei Dortmund nutzt dabei alle ihr zur Verfügung stehenden rechtsstaatlichen Mittel aus, um hier zum frühestmöglichen Zeitpunkt einzuschreiten. Aber eins muss dabei klar sein: Hier ist die gesamte Gesellschaft gefragt, Eltern, Schulen, Sportvereine sowie Jugend- und Bildungseinrichtungen. Alle müssen ihre Verantwortung übernehmen, um hier zum Wohle der Kinder und Jugendlichen dauerhafte Erfolge zu erzielen. Unsere Einsätze werden definitiv weitergehen.“

PM Polizei DO

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