Unnas CDU-Chefin wendet sich bei Einheitsfeier gegen „Gemauschel“-Kritik – Kohls Redenschreiber zu Gast

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V. li. Stephan Wehmeier, Dr. Bärbel Beutner (stellv. Vorsitzende im Bund der Vertriebenen), Hubert Hüppe (Bundesvorsitzender Senioren-Union), Dr. Stephan Eisel, Beatrix Wieczorek, Marco Morten Pufke (Vorsitzender CDU Kreis Unna). Foto: Vera Volkmann

Der Redenschreiber von Helmut Kohl war Ehrengast bei der Feier zum Tag der deutschen Einheit, den die CDU in Kreis und Stadt Unna traditionell am 3. Oktober in der Kreissstadt ausrichtet. Zusammen mit der Ost- und Mitteldeutschen Vereinigung Kreis Unna (OMV) luden die Christdemokraten am Freitag, 3. 10. 25, in die Aula des Hellweg-Berufskolleg ein und begrüßten nahezu 100 Interessierte.

Beatrix Wieczorek als Vorsitzende des Stadtverbandes Unna leitete das Thema des Hauptreferenten ein mit dem Hinweis auf die immer stärker werdende Bedeutung von konstruktiven Gesprächen und ehrlicher Suche nach guten Kompromissen:

„Es gibt einen Unterschied zwischen „Gemauschel“ und Gesprächen, die dazu dienen, Positionen zu erörtern, um Klarheit über die möglichen Optionen zu gewinnen.“

Ob sie dabei auf die vergangenen fünf Ratsjahre anspielte, in denen die CDU mit den Grünen eine „Projektgemeinschaft“ gebildet und dabei vielzählige themenbezogene (meist grüne) wie auch personelle Absprachen getroffen hatte, lässt die Pressemitteilung offen. Jedenfalls waren diese Absprachen bei den politischen Mitbewerbern häufig als „Gemauschel“ kritisiert worden.

Im neuen Rat müssen sich für die von Wieczorek beschworene „ehrliche Suche nach guten Kompromissen“ neue Partner finden, eine „automatische Mehrheit“ hat die CDU jetzt nur noch mit der jetzt stärksten Kraft im Rat, der SPD.

Bei der Feier der Einheit hatte der Hauptredner, Dr. Stephan Eisel, die Aufmerksamkeit der Zuhörer auf seiner Seite, als er lebendig aus seiner Zeit als stellvertretender Büroleiter Dr. Helmut Kohls in den Tagen der Wende berichtete.

Er schilderte zum einen, dass der Bundeskanzler „sich generell von drei Grundsätzen leiten ließ: Deutsche und europäische Einigung als zwei Seiten einer Medaille, kein Mittelweg zwischen Demokratie und Diktatur und keine Orientierung am wechselnden Zeitgeist“.

Auch die weniger bekannten Seiten des Kanzlers kamen nicht zu kurz: Anekdoten wie die Irritation des DDR-Wachpersonals bei der Ankunft am Flughafen in Ost-Berlin am 10.11.1989, als der Kanzler sich persönlich per Handschlag bedankte. „Sowas hatten die Soldaten bei Staatsbesuchen noch nicht erlebt.“

Der Vorsitzende der Ost- und Mitteldeutschen Vereinigung, Stephan Wehmeier, schloss mit dem Dank an Dr. Eisel und die Organisatoren. Nach dem Singen der Nationalhymne folgte ein lockerer Teil bei Suppe und angeregten Gesprächen, wobei viele der in den Ansprachen thematisierten Punkte aufgegriffen und diskutiert wurden.

Quellen: PM CDU Kreis Unna, RB-Archiv

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