„Unser individualisiertes Messertrageverbotskonzept wirkt“, verkündete Dortmunds Polizeipräsident Greogor Lange (SPD) kurz vor der Kommunalwahl in umfangreichen Pressemitteilungen erst für den Stadtbereich Dortmund, gestern fast identisch für Lünen. Denn, so zeigte sich der Großstadtpolizeichef sicher:
„Wer kein Messer mit sich führt, kommt auch nicht in die Verlegenheit, es zu gebrauchen.“
Langes Verkündigungen verdächtig nah am Kommunalwahlsonntag scheint allerdings nicht jeder aus der angesprochenen Klientel zu lesen, und scheinbar gibt es Gelegenheiten, sich ein neues Messer zu besorgen, wenn einem die Polizei eins abgenommen hat.
Jedenfalls erwischten Langes Polizeibeamte am Montag bei ener Kontrolle in der Innenstadt mehrere Dealer mit Kokain und Heroin, gegen einen bestand just ein solches „individualisiertes Messertrageverbot im Sinne des Dortmunder Messerkonzepts“. Sprich, der als Intensivkrimineller gelistete Dealer war bereits einmal mit einem Messer erwischt worden, hatte danach daheim Besuch von der Polizei bekommen, die ihm ein schriftliches offizielles „Messertragekonzept“ überreichte.
Großartig beeindruckt schien das den Dealer nicht zu haben, er hatte auch bei der jüngsten Kontrolle wieder ein Messer/Werkzeug dabei.
Die Konsequenz laut Polizeibericht: „Hierzu wurde eine entsprechende Mitteilung vorgelegt.“
Dazu kam ein Strafverfahren wegen Drogenhandels. Haftgründe bestanden nicht.
Im Rahmen der Präsenzkonzeption „Fokus“ hat die Dortmunder Polizei mit starker Unterstützung der NRW-Bereitschaftspolizei und dem Ordnungsdienst vom 4. bis 10. September wieder, Zitat, „die Sicherheit in verschiedenen Stadtteilen durch umfangreiche Kontrollen und Maßnahmen erhöht“.
170 Personen und 70 Fahrzeuge wurden kontrolliert, 18 Strafanzeigen gefertigt, 22 Gegenstände sichergestellt und 67 Platzverweise erteilt.
Am Donnerstag stellten die Einsatzkräfte zahlreiche Drogendelikte im Bereich des Café Kick fest. Bei einem Dealer lag ein Haftbefehl mit einer Freiheitsstrafe von mehreren Monaten vor. Die Einsatzkräfte nahmen ihn fest.
Bei einer weiteren Personenkontrolle stellten die Beamten ein verbotenes Messer sicher und leiteten ein Ordnungswidrigkeitenverfahren ein.
Auch am Hauptbahnhof stellten die Einsatzkräfte zahlreiche Dealer fest. Sie sicherten mehrere Verkaufseinheiten Drogen und leiteten entsprechende Strafverfahren ein.
Am Freitag während der Veranstaltung „8. Cityring Konzerte“ auf dem Friedensplatz bettelten mehrere Personen aus der Drogenszene die Besucher der Veranstaltung an. Die Beamten sprachen mehrere Platzverweise aus. Gegen eine Person lag ein Untersuchungshaftbefehl vor, weshalb sie in Polizeigewahrsam genommen wurde.
Auch ein E-Scooter-Fahrer, der unter Alkohol stand, musste sich einer Blutprobe unterziehen. Ihn erwartet nun ein Strafverfahren
Auf der Schützenstraße stellten Einsatzkräfte bei einem Motorradfahrer 2000 Euro Bargeld sicher, da der Verdacht bestand, dass dieses Geld aus dem Verkauf von Drogen stammte.
Die Einsatzkräfte kontrollierten auch Personen im Bereich der Brückstraße, der Lütge Brückstraße und der Katharinentreppe. Es wurden keine Straftaten festgestellt. „Die Bürger reagierten positiv auf die Kontrollen“, merkt die Polizei an. Sie wird auch in den kommenden Wochen wird die Polizei in Dortmund weiterhin Präsenz zeigen und an unterschiedlichen Orten Schwerpunktkontrollen durchführen.
Quelle Polizei DO