Neues Massener Bad erst in Kombi mit Sport-/Freizeitpark? SPD ist alarmiert

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Mädchen im Schwimmbad - Symbolbild, Quelle RB

Die SPD-Fraktion Unna zeigt sich zunehmend besorgt über die Zukunft des geplanten Schwimmbadneubaus in Massen.

Zwar arbeitet derzeit ein Gutachterbüro an verschiedenen Planungsvarianten (wir berichteten), doch befürchten die Sozialdemokraten, dass das Projekt auf absehbare Zeit nicht umgesetzt wird.

Der Grund ist eine Äußerung von Bürgermeister Dirk Wigant in der Sitzung des Hauptausschusses am Donnerstag.

Dort hatte er sich dafür ausgesprochen, den Neubau nicht isoliert, sondern im Zusammenhang mit der geplanten Entwicklung eines Sport- und Freizeitparks anzugehen – ebenfalls auf dem Gelände des ehemaligen Freizeitbadareals.

Für die SPD-Fraktion ist diese Verknüpfung ein Warnsignal – und ein nicht ganz unerwartetes.

„Wollen wir all die Vereine und Bürgerinnen und Bürger, die sich für dieses Schwimmbad als Ersatz für das alte Lehrschwimmbecken in Massen eingesetzt haben, denn wirklich so enttäuschen?“, fragte die Massener Ratsfrau Renate Nick in der Sitzung.

„Wir wissen doch, dass das alte Lehrschwimmbecken nach den nun abgeschlossenen Reparaturen nur eine Übergangslösung ist.“

Die Idee eines Sport- und Freizeitparks geht auf einen Vorschlag der Grünen zurück, wurde jedoch über drei Jahre nicht weiterverfolgt. Nun soll es erstmals Bürgerbefragungen dazu geben.

Die SPD-Fraktion kritisiert, dass beide Projekte nun künstlich miteinander verknüpft werden. Ihr Fazit: Das bremst den dringend benötigten Schwimmbadneubau aus.

„Für uns ist das ein durchsichtiger Versuch, den Baubeginn weiter zu verzögern, statt endlich zügig für mehr Wasserfläche zu sorgen“, kritisierte der Fraktionsvorsitzende Sebastian Laaser.

Auch der Massener Ratsherr Michael Tietze äußerte sich nach der Sitzung des Hauptausschusses deutlich:

„Wir brauchen diese Wasserfläche dringend, damit unsere Kinder schwimmen lernen können. Die vergangenen heißen Tage mit den vielen Badeunfällen haben doch gerade erst wieder gezeigt, wie wichtig Schwimmunterricht ist.“

Zudem sei das neue Bad auch für den Vereinssport und für Fitnessangebote älterer Menschen unverzichtbar.

SPD-Bürgermeisterkandidat Hartmut Ganzke hatte bereits in der jüngsten Ausgabe der sozialdemokratischen Zeitung Hellweg.kurier deutlich gemacht, dass ausreichend Wasserflächen für Schwimmunterricht keine freiwillige Leistung, sondern eine kommunale Pflichtaufgabe seien. 

Auch er warnte vor einem Zeitverlust: „Wir brauchen dringend mehr Tempo für das neue Bad. Sonst fehlt uns in absehbarer Zeit wieder Wasserfläche. Die Reparatur des alten Lehrschwimmbeckens ist eine Lösung für eine sehr begrenzte Zeit.“ 

Mit Blick auf die Engpässe bei Schwimmkursen in Unna verweist Ganzke auf eine Forsa-Umfrage im Auftrag der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG):

Demnach hat sich die Zahl der Nichtschwimmer im Grundschulalter innerhalb von nur fünf Jahren verdoppelt.

Die SPD-Fraktion fordert ein klares Bekenntnis zum sofortigen Bau des Schwimmbads. „Wir brauchen Verlässlichkeit!“

Quelle Pressemitteilung SPD-Fraktion Unna

1 KOMMENTAR

  1. Naja, für die SPD eigentlich leicht durchschaubar sind doch die Ähnlichkeiten zum Vorgang „Eissporthalle“ nicht rein zufällig sondern gewollt.

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