„Faulheit wird belohnt“- so und ähnlich lauteten Schlagzeilen im dieser Woche, die staatliche Zuschüsse fürs Auto für Dortmunder Bürgergeldempfänger kritisierten.
Was sich anhört, als ob jeder Bürgergeldempfänger ein Auto gesponsert bekäme, ist in Wahrheit ein Darlehen, das an spezifische Bedingungen geknüpft ist. Das haben offenbar aber viele, die im Netz heftig diskutieren, nicht gelesen. Andere kritisieren grundsätzlich das Prinzip.
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Das Darlehen ist völlig OK.
Das Gesamtpaket als solches eher fragwürdig.
Wir werden uns einig sein, daß jemand, der nur mit solcherlei Hilfe des Arbeitsamtes eine Tätigkeit aufnehmen kann, nicht zu einer gesuchten und ordentlich bezahlten Berufsgruppe gehört.
Das heißt, auch nach Aufnahme der Tätigkeit wird derjenige zwar ggf selbstständig über die Runden kommen, aber keine großen Sprünge machen können.
Da die Unterstützung zum Kauf auch von der Entfernung zum Arbeitsplatz und dem Fehlen von Öffis für den Weg abhängig gemacht wird, schmeißt ein einziger Fahrzeugdefekt die Planung und den ggf. auf 12Mon befristeten Arbeitsvertrag über den Haufen. Bereits kleinere Defekte oder Undichtigkeiten des Fahrzeuges übersteigen dann schnell das zur Verfügung stehende Einkommen.
Dann steht der Darlehnsnehmer ohne Job mit zusätzlich viel Schulden da.
Ich würde dieses Risiko nicht eingehen wollen.
Und was die Zumutbarkeit von einem bis zu 1,5 Std dauerndem Arbeitsweg betrifft: Mit einem Auto wären das im Schnitt um die 100km. Jemand, der sich den dafür nötigen Kraftstoff und die weiteren Fahrzeug/Verschleißkosten leisten kann, braucht kaum den Anschub des Arbeitsamtes. Der Wagen wird dann auch schnell jenseits der 400.000km auf der Uhr haben, bevor die 3-5000€ dafür abbezahlt sind.
Alles in allem kommt das Ganze wirklich nur für Einzelfälle in Frage, sonst paßt das Gesamtpaket nicht.