„Meinem Sohn ist gestern etwas passiert, zum zweiten Mal leider… sie haben ihm gegen 20 Uhr im Bereich des Edeka an der Neuen Mühle bedroht und haben ihm das ganze Geld entwendet mit der Androhung, dass sie ihn ansonsten töten würden – sie hätten ein Messer dabei, drohten sie.“
Aufgelöst meldete sich am Maifeiertag per Facebook-Messenger eine Mutter aus Unna bei uns, um uns einen räuberischen Überfall auf ihren minderjährigen Sohn zu melden.
Dieser habe sich am Vorabend ereignet.
Die Kreispolizei Unna hatte von einem derartigen Vorfall bis dato nichts auf ihrem Blaulichtportal berichtet.
Derselbe Jugendliche, der ihren Sohn überfallen habe, habe einige Wochen zuvor bereits einen Freund ihres Sohnes verprügelt, gemeinsam mit Komplizen, schilderte die Mutter.
„Die sind echt gefährlich“, schrieb sie uns in merklicher Angst und bat unsere Redaktion dringend darum, die Gewalttat als Warnung öffentlich zu machen.
Nicht ohne auch das schnelle Eingreifen der eingesetzten Polizeikräfte zu loben:
„Ein großer Dank dafür, dass die Polizei Unna so schnell reagiert und die Jungs bei Burger King am Karree gefunden hat!“
Auf Nachfrage unserer Redaktion bestätigte Polizeisprecherin Nadine Richter am heutigen Freitag, dass es am Mittwochabend (30. April) kurz vor 20 Uhr im Bereich des Einkaufszentrums Neue Mühle eine „räuberische Erpressung“ gegeben habe.
Von mehreren Tätern oder „Gruppen“ erwähnt Richter allerdings nichts, ebenfalls wird die Drohung mit einem Messer weder bestätigt noch dementiert. Die polizeiliche Schilderung liest sich als singuläre Tat eines gleichwohl nicht unbekannten Jungkriminellen.
Demnach habe gegen 19.50 Uhr am Mitwochabend auf der Bahnhofstraße in Unna ein 15-jähriger Jugendlicher einen 14-jährigen Unnaer räuberisch erpresst.
Der 15-Jährige sei ein Oberhausener serbischer Herkunft und bereits mehrfach polizeilich in Erscheinung getreten.
Bei dem Raub wurde laut Nadine Richter ein mittlerer dreistelliger Bargeldbeitrag erbeutet.
„Der 15-jährige Täter konnte durch Polizeibeamte im Bereich des Kamen Karree angetroffen und vorläufig festgenommen werden“, berichtet die Polizeisprecherin weiter.
„Er wurde im Anschluss an die Maßnahmen an seine Erziehungsberechtigten übergeben.
Gründe für eine Untersuchungshaft lagen nicht vor.“
Wieso die Kreispolizeibehörde Unna über eine räuberische Erpressung gegen einen Jugendlichen nicht initiativ berichtet, hat unsere Redaktion angefragt. Wir berichten nach.
Die Mutter des 14-Jährigen macht sich unterdessen große Vorwürfe.
„Normalerweise lasse ich meinen Sohn nicht mehr so spät raus, genau aus solchen Gründen … aber er sollte seiner kleinen 1 jährigen Schwester noch schnell etwas aus dem Rossmann holen.
Ich habe so ein schlechtes Gewissen vor allem meinem Sohn gegenüber…nur ich konnte selber leider nicht, da ich hier noch andere Kinder zur Übernachtung hatte und halt alleinerziehende Mama bin…
Ich habe jedenfalls draus gelernt. Nur hoffe ich nicht, dass sie jetzt Rache wollen an meinem Sohn durch die Anzeige bei der Polizei.“
