Run auf Geschenke aus zweiter Hand: Weihnachtsshopping in Sozialkaufhäusern im Kreis immer beliebter

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Ohne Geschenk muss hier niemand nach Hause gehen. Noch bis kurz vor Weihnachten kann in den sieben Sozialkaufhäusern der Diakonie eingekauft werden. Standorte sind Kamen, Holzwickede, Unna, Arnsberg, Hamm, Werne, Fröndenberg.   Foto (drh)

„Was soll ich sagen? Es boomt. 170 Kisten voll mit Weihnachtspräsenten und -deko haben wir seit November hier im Kaufnett an der Schäferstraße ausgepackt und im Laden aufgebaut. Aktuell sind mehr als 2/3 davon schon verkauft. Sogar ein fix und fertig geschmückter Deko-Tannenbaum mit Lichterkette ist über die Ladentheke gegangen“, erzählt Dirk Riegel, Filialleiter des Sozialkaufhauses „Kaufnett“ der Diakonie Ruhr-Hellweg in Unna.

Wer sich in den Räumen der Kaufnett-Filialen in Unna, Arnsberg, Kamen, Hamm, Werne, Fröndenberg oder Holzwickede umschaut, wird schnell sehen: Ohne passendes Weihnachtsgeschenk muss hier kurz vor Weihnachten niemand der zahlreichen Besucher nach Hause gehen, erklärt die Diakonie.

In den Fenstern, in den Auslagen und Regalen finden sich bunt glitzernde Christbaumkugeln, Schwibbbögen, Schneemänner aus Porzellan, künstliche Tannenbäume, Schlittschuhe, eine Vielzahl an Spielzeugen, warmer Winterkleidung, Haushaltswaren, Möbeln oder Büchern.

„Das sind alles gut erhaltene Spenden. Jedes Stück wird im Zentrallager gesichtet und sortiert. Ein Set Christbaumkugeln gibt es schon für ein paar Euro, Barbiepuppen, Playmobil oder warme Kinderkleidung ebenso. Die Leute freuen sich, wenn sie einen Schnapp machen und günstig Weihnachtsgeschenke bei uns in den Filialen einkaufen können“, so Riegel.

Schon seit einigen Jahren nimmt die Diakonie Ruhr-Hellweg die zunehmende Tendenz wahr, dass ihre sieben Sozialkaufhäuser in der Region auch vor Weihnachten zunehmend stärker frequentiert werden.

Die Gründe?

„Die generellen Preissteigerungen der letzten Jahre: Ein Großteil der Kunden sind Menschen mit geringem Einkommen, aber auch Rentner, Studenten und junge Familien.

Immer öfter spielt auch der Secondhand-Gedanke und somit die Nachhaltigkeit eine große Rolle, und das quer durch alle Altersschichten“, so Annika Böger, Gesamtleitung Kaufnett gGmbH und Fachbereichsleitung Arbeit und Entwicklung.

Karin Weke aus Unna ist Stammkundin im Kaufnett an der Schäferstraße. Bücher shoppt die 84-Jährige am liebsten.Foto (drh)

„Die Bücher hier sind top erhalten. Was soll ich die denn für 20 Euro pro Stück neu kaufen, wenn ich sie hier für einen Bruchteil bekomme. Das wäre doch Ressourcenverschwendung“,

sagt Karin Weke aus Unna. Die 84-Jährige ist Stammkundin im Kaufnett in Unna und shoppt jetzt vor Weihnachten zahlreiche Kinderbücher für Enkelkinder und Kinder aus der Nachbarschaft.

Überhaupt sei die Stimmung hier im Laden eine andere als sonst in den Geschäften. „Die Verkäufer kennen mich schon und grüßen nett. Ich komme jede Woche hierhin. Hier ist es nicht so hektisch und ich finde eigentlich immer was.“

Auch Filialleiter Dirk Riegel empfindet die Stimmung in den sieben Kaufnett-Filialen als „besonders“:

„Ich sag immer: Wir sind Kaufhäuser mit Herz! Hier hat jeder ein offenes Ohr, auch und gerade jetzt in der hektischen Vorweihnachtszeit. Wir wollen bewusst den Austausch. Die Leute reden mit uns, erzählen uns von ihren Sorgen. Letztens war eine niedergeschlagene und einsame ältere Kundin bei mir im Büro auf einen Kaffee. Hinterher war sie richtig erleichtert, dass sie sich mal alles von der Seele reden konnte. Wir sind Diakonie: Mir ist wichtig, dass wir auch dafür Zeit im Alltag haben.“ 

www.diakonie-ruhr-hellweg.de

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