Scharfer Protest bei salzigen Knabbereien: Warnstreik bei Intersnack Schwerte – „Auf breiter Front Frust“ über Lohnbremse

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Erdnpsse - Symbolbild, Quelle Pixabay

Scharfer Protest bei salzigen Knabbereien: Bei Intersnack in Schwerte spitzt sich der Tarifstreit zu. In der Snack-Produktion stehen seit gestern Abend, 22. September, die Bänder still.

Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) in Dortmund kündigt einen 24-Stunden-Warnstreik an. Die Produktion von Ültje-Nuss-Snacks sei genauso vom Warnstreik betroffen wie die von Eigenmarken für Lidl, Rewe und Edeka. Die mehr als 340 Beschäftigten von Intersnack in Schwerte werden, so die NGG, erst wieder in der Nacht zum Dienstag an ihre Arbeitsplätze zurückkehren.

Vorher wird es aber noch einmal laut: Heute Mittag gab es eine Protestkundgebung im Freischütz in Schwerte. Anschließend wollten die Streikenden mit einem Demozug zum Intersnack-Werk ziehen. Mit beim Protestzug dabei: Rund 90 Beschäftigte vom Warnstreik im Intersnack-Werk in Olsberg.

„Geröstet, pikant, gesalzen: Es werden keine Nüsse mehr vom Band laufen. Und auch keine Erdnuss-Flips“, sagt Samir Boudih von der NGG Dortmund. Die NGG startet damit die zweite Warnstreikwelle im Intersnack-Werk in Schwerte, das zur Süßwarenindustrie gehört. „Dabei geht es deutlich härter zur Sache. Der Warnstreik dauert länger. Und der Produktionsausfall wird damit auch deutlich größer sein als beim Auftakt-Warnstreik im Sommer“, so Samir Boudih.

Die NGG ziehe „alle Register“, um den Arbeitgebern ein klares Signal zu geben:

„Die Beschäftigten bei Intersnack und in der gesamten Süßwarenindustrie in Nordrhein-Westfalen sind stinksauer. Die Stimmung in den Produktionshallen ist so mies wie noch nie“,

sagt Samir Boudih von der NGG Dortmund.

Bei Intersnack und in den anderen Betrieben der Branche herrsche „auf breiter Front Frust“ darüber, dass die Arbeitgeber bei den laufenden Tarifverhandlungen „extrem auf die Lohnbremse treten“. Auch bei der zweiten Verhandlungsrunde hätten sich die NRW-Vertreter vom Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI) „völlig zugeknöpft gezeigt“.

Nach Gewerkschaftsangaben haben die Arbeitgeber „lediglich zwei Lohn-Minischritte“ angeboten: 2,8 Prozent im ersten und 2,2 Prozent im zweiten Jahr. „Damit lassen sich die Löcher, die die Inflation in die Lohntüten der Beschäftigten gerissen hat und noch reißen wird, absolut nicht stopfen. Die Beschäftigten sollen munter Knabbereien und Süßes als ‚leckere Kalorien‘ produzieren. Die Arbeitgeber verordnen ihnen dafür aber eine krasse Lohn-Diät. Das funktioniert so nicht“, sagt Samir Boudih.

Die NGG fordert 9,9 Prozent mehr Lohn. Mindestens soll jeder der mehr als 17.000 Beschäftigten der nordrhein-westfälischen Süßwarenindustrie jedoch mit 360 Euro mehr pro Monat nach Hause gehen. Für Azubis will die Gewerkschaft 190 Euro zusätzlich im Monat herausholen.

Anfang Oktober treffen sich Gewerkschaft und Arbeitgeber zur dritten und entscheidenden Verhandlungsrunde. „Da geht es um alles: hopp oder top. Entweder machen die Süßwarenproduzenten einen gewaltigen Lohnschritt nach vorne – oder bei Intersnack in Schwerte und Olsberg läuft bald für längere Zeit keine Nuss-Tüte mehr vom Band“, sagt der Gewerkschaftssekretär der NGG Dortmund. Samir Boudih macht deutlich: „Es liegt Streik in der Luft. Und den werden wir entschlossen durchziehen.“

Quelle NGG

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