„Weg von autozentrierter Verkehrsplanung“ – Unna ist jetzt Mitglied im Zukunftsnetz Mobilität NRW

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Symbolbild - Ticketautomat am S-Bahnhof. (Archivbild RB)

Die Stadt Unna ist dem „Zukunftsnetz Mobilität NRW“ beigetreten. Damit unterstreicht sie ihren Anspruch: Weg von der Fokussierung aufs Auto, hin zur klimafreundlichen Mobilität.

Was der Beitritt zu diesem Netzwerk bewirken soll, erläutert das Rathaus in einer Pressemitteilung vom Dienstag, 25. Juni, wie folgt.

„Mobilität wird für Städte und Gemeinden zunehmend zum Standortfaktor. Um neue Wege in lebenswerten Städten zu sichern und für eine verlässliche Anbindung der ländlichen Räume an die Ballungszentren zu sorgen, müssen durchgängige und übergreifende Mobilitätsketten geschaffen werden.

Mit dem Beitritt zum Zukunftsnetz Mobilität NRW bekommt die Stadtverwaltung nun Unterstützung dafür.

Bürgermeister Dirk Wigant unterzeichnete die Rahmenvereinbarung zur Mitgliedschaft im Zukunftsnetz Mobilität NRW.

 „Klimafreundliche Mobilität ist für Unna ein Thema mit zentraler Bedeutung“,

betont der Bürgermeister. Viele Themen habe die Kreisstadt bereits im Fokus: Radverkehr, Fußverkehr, Barrierefreiheit.

So wurden im vergangenen Jahr Planungstouren per Rad und zu Fuß durchgeführt, um gemeinsam mit Bürgern Handlungsbedarfe aufzuzeigen.

„Auf dem Weg zur Verkehrswende spielt kommunales Mobilitätsmanagement eine wesentliche Rolle“, so Wigant.

Mit der geplanten Erstellung eines Konzepts für Betriebliches Mobilitätsmanagement gehe die Verwaltung mit gutem Beispiel voran. Zudem seien Teile des städtischen Fuhrparks bereits auf „nachhaltige Verkehrsmittel“ umgestellt worden – darunter versteht die Stadt Lasten-E-Räder und Elektrofahrzeuge.

„Ferner ist die Errichtung von Mobilstationen am Bahnhof Unna und am Haltepunkt Lünern geplant, um attraktive und bedarfsgerechte Mobilitätsangebot miteinander zu verknüpfen“, so Wigant zu diesen noch nicht realisierten Vorhaben.

In der Kooperation mit dem Zukunftsnetz Mobilität NRW sieht der Bürgermeister viele Vorteile: Das Zukunftsnetz habe nicht nur ein breites Fortbildungsangebot, es begleitet und unterstützt auch bei der Konzeptentwicklung und -umsetzung von Mobilitätsprojekten.

„Beratung, Vernetzung, und Qualifikation – wir freuen uns darauf, die Angebote und das Know-How des Zukunftsnetzes für Unna nutzen zu können und vom Erfahrungsaustausch mit anderen Kommunen zu profitieren.“

Das Zukunftsnetz Mobilität NRW will nach seinem Selbstverständnis

„… attraktive Mobilitätsangebote schaffen, so dass alle Menschen in NRW nachhaltig und klimaneutral mobil sein können.“

Gefördert wird die Arbeit durch das Grüne Ministerium für Verkehr, Umwelt und Naturschutz des Landes Nordrhein-Westfalen.

Neben der Qualifizierung und Vernetzung der Verwaltungsmitarbeitern gehöre es auch zur Arbeit des Zukunftsnetz Mobilität NRW, Veränderungsprozesse in der kommunalen Verkehrsplanung hin zur Entwicklung neuer Mobilitätsangebote anzustoßen. Drei regionale Koordinierungsstellen betreuen die Mitglieder vor Ort und sind jeweils bei den Verkehrsverbünden oder Zweckverbänden der Region angesiedelt, um das regionale Wissen und bestehende Netzwerke optimal zu nutzen.

Im Bereich Westfalen-Lippe ist das der Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL).

Insgesamt sind rund 320 Kommunen in NRW Mitglied im Zukunftsnetz, rund 175 davon im Bereich Westfalen-Lippe.

Vision und Mission – das Zukunftsnetzwerk Mobilität

NRW NACHHALTIG BEWEGEN

„Unsere Vision ist es, dass alle Menschen in NRW klimaneutral und nachhaltig mobil sind.

Jahrzehntelang stand das Auto im Mittelpunkt der Verkehrs- und Stadtplanung. Heute wissen wir: Unsere Gesellschaft hat großen Nachholbedarf dabei, die negativen Effekte von Verkehr auf Klima, Umwelt und Menschen zu reduzieren.

Lärm, Luftverschmutzung, knappe Ressourcen, hoher Flächenverbrauch und insbesondere der Klimawandel erfordern, dass wir aktiv werden und handeln – und zwar sofort.

Von einer nachhaltigen und vernetzten Entwicklung der Mobilität profitieren wir alle.

Darum wird es Zeit für Alternativen zur autozentrierten Denkweise, Zeit für die Mobilitätswende.

MOBILITÄT FÜR MENSCHEN STATT AUTOZENTRIERTER VERKEHRSPLANUNG

Mobilität ist ein Grundbedürfnis von uns Menschen und steht daher im Zentrum unserer Arbeit. Statt einer autozentrierten Stadt- und Verkehrsplanung streben wir dabei eine Mobilität für Menschen an, die sich an den Bedürfnissen der Menschen hin zu einer lebendigen, sicheren, nachhaltigen und gesunden Kommune orientiert.

Der Ansatz des Mobilitätsmanagements basiert auf einer Unterscheidung zwischen Verkehr und Mobilität. Diese Differenzierung eröffnet neue Handlungsfelder für die kommunale Verkehrsplanung. Darauf aufbauend definieren wir Mobilitätsmanagement als Schlüssel zum Gelingen der Mobilitätswende.

Unabhängig von Verkehrsmitteln umfasst Mobilität die Teilhabe- und Teilnahmemöglichkeiten der Menschen, das Ermöglichen ihrer Aktivitäten sowie das Gewährleisten wirtschaftlicher Austauschprozesse. Verkehr hat eine dazu unterstützende Funktion. Mobilität ist also das Bedürfnis nach Ortsveränderungen, Verkehr die Umsetzung dieser Bewegung mit einem bestimmten Verkehrsmittel. Nicht ob und wie oft wir uns fortbewegen, ist also die Frage, sondern auf welche Art und Weise.

Mobilitätsmanagement zielt auf mehr Mobilität durch weniger Verkehr. Im Fokus stehen dabei die individuellen Faktoren des Mobilitätsverhaltens. Dazu zählen beispielsweise die Wahl des Verkehrsmittels sowie die Ursachen des Verkehrs, wie die räumliche Verteilung von Wohnen, Arbeiten und Freizeit.“

PM Stadt Unna

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