Reallabor: „Weder Fisch noch Fleisch – wo ist das Konzept?“

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Symbolbild Meinungsbeitrag - Eselsbrunnen auf dem Unnaer Markt / Archiv: S. Rinke RB

Zu den Diskussionen um Unnas „Reallabor Schulstraße“ – den früheren Parkplatz, der „temporär“ zum Park umgestaltet worden ist – nimmt dieser Leser wie folgt Stellung:

„Nun habe ich die diversen Diskussionen rund am das „Reallabor Schulstraße“ verfolgt, mich bisher dazu aber nicht geäußert.

Generell stehe ich solchen City-Oasen sehr offen gegenüber. Entsprechende Konzepte werden in einigen Großstädten verfolgt, um die Lebensbedingungen der Menschen, die in den Innenstädten leben zu verbessern.

Allerdings sollte die Entscheidungshoheit auf der Basis der eingesetzten finanziellen Mittel der Stadt obliegen und nicht in Form einer dargereichten Petrischale den Bürgern vor die Füße geworfen werden. Das kann nicht funktionieren.

Ich hatte in dieser Woche Zeit, mir das Projekt einmal genau anzusehen, und komme zu dem Entschluss, dass es weder Fisch noch Fleisch ist – schön geht anders.

Also stellt sich mir die Frage, wo ist das Konzept?

Entweder lasse ich dort die Parkplätze oder ich gestalte eine solchen Platz professionell in einen Ort, um Begegnungen und Aufenthaltsqualität zu ermöglichen.

Mein Eindruck, es gibt das „Mille Fiori“, was wirklich zum Aufenthalt und Entspannen einlädt. Blickt man dann auf die „Petrischale“ gegenüber, bekommt man das absolute Gegenteil ins Blickfeld.

Jetzt stimmen wir also alle darüber ab, was mit diesem Areal geschehen soll. Parkplatz, Parkplatz plus Sandkasten bzw. Spielplatz oder alles so lassen, wie es ist.

Da ich von den dort potenziell verfügbaren Parkplätzen nicht abhängig bin, habe ich ein Problem, mich hier zu positionieren. Mit anderen Worten, ich bin kein Anlieger und kann nicht beurteilen, welche direkte Konsequenz für diese das vor Ort bedeutet und welche alternativen Möglichkeiten für das Parken nach Schließung der Parkplätze bestehen.

Für mich wäre also interessant, wie das die direkten Anwohner sehen und beurteilen.

Die hier oft ins Feld gebrachte Argumentation, dass älteren Menschen mit Gehbehinderungen der Zugang zur Innenstadt zwecks Arztbesuchen etc. verwehrt wird, kann ich so nicht verstehen und akzeptieren.

Es gibt dort in relativer Nähe das Parkhaus Flügelstraße (50 Meter entfernt).

Ferner ist Unna mit einigen Parkhäusern bestückt, hier kann man also wählen, je nachdem, was und wo man in Unna erledigen möchten.

D’ac­cord gehe ich allerdings mit der Meinung vieler, dass wenn schon die Parkplätze in der Innenstadt reduziert werden, man den Anreiz für das Parken in den Parkhäusern durch eine entsprechende Preispolitik erhöhen sollte.

Ggfs. ergibt sich auf diese Weise eine Alternative zu der hier oft geforderten „Drive-In-Mentalität“ in die Innenstadt.

Ich stimme gerne ab, nur fehlt mir hierzu ein zukunftsfähiges und tragfähiges Konzept und vor allem eine Aussage und Beurteilung der direkt betroffenen Anlieger.“

Martin von Werne

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