„Indiskretionen zu Stellenbesetzungen schaden dem Wohl der Stadt.“
Zu einer ungewöhnlichen Tageszeit, nämlich am heutigen Abend (11. Mai) um 18.16 Uhr, schickte die Pressestelle der Stadt Unna ein Statement des Bürgermeisters an die Presse.
Dirk Wigant beklagt sich darin über erneute Indiskretionen im Bewerbungsverfahren um ein vakantes Spitzenamt im Rathaus.
War vor zwei Jahren der Namen der Grünen-Chefin Claudia Keuchel als Bewerberin als Beigeordnete für Kultur und Schule im laufenden Verfahren an die Öffentlichkeit lanciert worden, ist jetzt ein gleichgelagerter Fall im laufenden Bewerbungsverfahren für den Technischen Beigeordneten passiert.
Seit sich der bisherige Amtsinhaber Jens Toschläger auf den identischen Posten nach Bergkamen wegbeworben hat, ist die wichtige Stelle des Bauamtschefs im Unnaer Rathaus unbesetzt.
Bürgermeister Wigant erklärt in seinem abendlichen Statement:
„Die Kreisstadt Unna sucht derzeit einen neuen Technischen Beigeordneten. Das Verfahren steht kurz vor dem Abschluss.
Zu Beginn dieser Woche hat die Findungskommission mit zwei Kandidaten Vorstellungsgespräche geführt. Aus diesem Verfahren ist durch Indiskretionen der Name eines der Bewerber frühzeitig an die Presse gelangt.
Dass durch Indiskretionen aus dem aktuellen Bewerbungsverfahren der Name eines qualifizierten Bewerbers erneut frühzeitig an die Öffentlichkeit gelangt ist, ist nicht nur bedauerlich, es ist indiskutabel. Ich frage mich, welches Ziel damit verfolgt werden soll.
Fakt ist: Hier wird versucht, Personen gezielt zu beschädigen, die sich für eine wichtige Stelle in der Stadtverwaltung Unna interessieren.
Welche Motivation liegt dahinter? Spielen persönliche Interessen eine Rolle? Oder möchte man die Stadtverwaltung in ihrer Arbeit behindern?
Denn genau das ist es, was durch derartige Aktionen passiert und was der- oder diejenige, der vertrauliche Informationen aus Bewerbungsgesprächen weitergibt, offenbar billigend in Kauf nimmt.
Die Besetzung der vakanten Beigeordnetenstelle ist wichtig, damit in den einzelnen Fachbereichen und im Dezernat untereinander gut gearbeitet werden kann. Die Kolleginnen und Kollegen leisten hier jeden Tag hervorragende Arbeit – und das, obwohl wir seit mehreren Monaten die Beigeordnetenstelle nicht besetzt haben und damit viele Arbeitsabläufe zwangsläufig anders sind und die Arbeitsbelastung jedes Einzelnen deutlich höher ist. Das ist nicht selbstverständlich und dafür gilt allen Kolleginnen und Kollegen mein ausdrücklicher Dank.
Durch gezielte Indiskretionen, wie sie jetzt schon wieder erfolgt sind, geschieht Folgendes:
Unna gilt plötzlich als Stadt, in der man sich besser nicht bewerben sollte. Dass dies der Attraktivität des Arbeitgebers Kreisstadt Unna insgesamt nicht zuträglich ist, dürfte jedem klar sein.
Das ist bitter für diejenigen, die hier Tag für Tag gute Arbeit leisten und es verdient haben, dass die Rahmenbedingungen ihrer Arbeit stimmen. Das sollte denjenigen, die bewusst nicht-öffentliche Informationen weitergeben, bewusst sein: Er oder sie tut genau das Gegenteil des Leitmotivs „Suchet der Stadt Bestes“, dem sich jedes Ratsmitglied verpflichtet fühlen sollte. Er oder sie schadet vor allem den engagierten Menschen, die hier in der Stadtverwaltung zum Wohle der Stadt arbeiten, und damit schadet er oder sie letztlich auch unseren Bürgerinnen und Bürgern.“
Es ist in der Tat indiskutabel wenn Namen aus Bewerbungen an die Öffentlichkeit kommen. Schaden sie doch nicht nur dem Bewerbungsverfahren sondern auch dem Bewerber.
Nun ist die Frage warum gibt es jemanden der das macht.
Will er „in der Tat“ der Stadt schaden oder tut er / sie nicht genau das Gegenteil des Leitmotivs „Suchet der Stadt Bestes“, sondern befolgt sie dadurch indem er /sie sich als Ratsmitglied verpflichtet fühlt und nicht so verschwiegen ist wie es sein sollte.
Wenn eine Stellenanforderung passend gemacht wird zu der Qualifikation der Bewerberin wie im Fall C. Keuchel wirft das schon Fragen auf.
Und wenn dann bei der erneuten Ausschreibung ein „Grüner“ die Stelle erhält mit dem öffentlichen Bekenntnis nicht die Qualifikation (allein) sei ausschlaggebend gewesen sondern die Parteizugehörigkeit in der Projektgemeinschaft muss man sich schon als Ratsmitglied fragen ob immer „zum Besten der Stadt“ entschieden wird.
Nun kenne ich keine Namen habe aber von der Qualifikation und dem beruflichen Werdegang von 2 verbliebenen Bewerbern gelesen und frage mich, der selbst oft genug an Personal Auswahlverfahren beteiligt ist, ob die Vorstellung so überzeugend gewesen war um die sehr verantwortungsvolle Position in der Verwaltung zu besetzen oder ob nicht doch letztendlich wieder das Parteibuch ausschlaggebend sein soll.