„Sprach-Kitas retten!“ AWO wirft Ampelregierung Wortbruch vor – Kaczmarek (SPD) will sich einsetzen

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Die Teilnehmer des AWO-Fachgesprächs zur Zukunft der Sprach-Kitas. / Foto AWO RLE


Eine böse Überraschung erlebten die Kindertagesstätten Anfang Juli, als das Bundesfamilienministerium überraschend erklärte, dass im Haushaltsentwurf für das Jahr 2023 keine Finanzmittel für die Fortsetzung des erfolgreichen Bundesförderprogramms
„Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“ eingeplant sind.

Am vergangenen Freitag lud der Kamener SPD-Bundestagsabgeordnete Oliver Kaczmarek daher betroffene Akteure aus seinem Wahlkreis ins AWO-Kulturzentrum Heinrich-Martin-Heim in Bergkamen ein, um die Konsequenzen aus dieser Ankündigung zu diskutieren und mögliche Optionen aufzuzeigen.

Dabei bekräftigte er, dass er sich für eine Fortführung des Programms einsetzen werde:

„Ich erwarte, dass die Bundesfamilienministerin zusammen mit den Familienministerinnen der Länder sehr zügig eine Lösung herbeiführt, damit die Sprachförderung in den Kitas unverändert weitergeführt werden kann. Wir in der SPD-Bundestagsfraktion werden dafür kämpfen, dass das gelingt.“

Der Geschäftsführer der AWO Ruhr-Lippe-Ems (RLE) und Fachsprecher Kindertagesbetreuung der AG Wohlfahrt im Kreis Unna, Rainer Goepfert, nimmt Kaczmarek beim Wort und spitzt das Thema zu:

„Im Koalitionsvertrag war ganz klar von Verstetigung des Programms die Rede. Die Ankündigung der Familienministerin ist schlichtweg ein Wortbruch.“

Für die 31 Sprachfachkräfte, die allein die AWO Ruhr-Lippe-Ems beschäftigt, und die vielen betroffenen Familien fordert er eine schnelle Zusage zur Weiterfinanzierung.

„Das Bundesprogramm Sprach-Kitas sorgt tagtäglich durch zusätzliche Mittel und Fachpersonal für eine bessere Qualität der Sprachbildung, Integration und Inklusion von Kindern. In der aktuellen Situation, in der sich Einrichtungen der frühkindlichen Bildung mit Fachkräftemangel, Corona-Pandemie und der zusätzlichen Betreuung von Kindern und Familien aus der Ukraine auseinandersetzen müssen, wäre der Wegfall der Sprach-Kitas ein enormer Verlust mit langfristigen, nicht absehbaren Folgen.“

Im Sinne der Teilhabe und Chancengleichheit hob die Sprecherin der AG Wohlfahrt im Kreis Unna, Dorothée Schackmann hervor, dass die Politik mit dieser Entscheidung eine Lücke hervorrufe, die auf dem weiteren Bildungsweg der Kinder nicht mehr geschlossen werden könne.

Auch die SPD Landtagsabgeordnete Silvia Gosewinkel betonte, dass alle Kinder und Eltern einer Sprach-Kita von den auf Sprachförderung spezialisierten Erzieherinnen und Erziehern profitieren. Den drohenden Wegfall der Stellen ein halbes Jahr vor dem Auslauf des Programms könne sie nicht nachvollziehen. Damit traf sie genau den Nerv der anwesenden Kita-Leitungen und Sprachkräfte verschiedener Kita-Träger aus dem Kreis, die sich um die Weiterbeschäftigung ihrer Kolleginnen und die Verwässerung wichtiger Förderstrukturen für benachteiligte Kinder große Sorgen machen.

In diesem Zusammenhang wurde dringend auf die Petition 137016 an den Deutschen Bundestag hingewiesen, die Unterschriften zum Erhalt der Sprach-Kitas sammelt. Diese kann auf der Homepage des Bundestages auch online gezeichnet werden.

Quelle AWO

1 KOMMENTAR

  1. Der Schaden, den die AWO als mit härtester Verfechter der Maßnahmen in über zwei Jahren bei unzähligen Kindern angerichtet hat, läßt sich kaum noch reparieren. Eine ganze Generation kann diese langwierigen massiven Störungen in der Entwicklungsphase nicht mehr nachholen.

    Wenn Kleinkinder dauerhaft an Erwachsene mit Maske geraten, hat dies besonders schwerwiegende Folgen. Insbesondere beim erlernen der Lautsprache, mit der durch die Artikulationsorgane (Kehlkopf, Mund, Zunge usw.) das erste Sprachverständnis erlernt wird. Auch das lernen durch Mimik beim Erwachsenen gegenüber wurde über zwei Jahre ausgeschaltet. Noch heute schauen Kitakinder den ganzen Tag auf einzelne gesichtslose Erzieherinnen mit FFP2 Maske im Gesicht. Lange Zeit haben sogar Logopäden mit Maske gearbeitet, möglicherweise heute teilweise auch noch.

    Der massive Einbruch des Bildungsstandes und der starke Anstieg von psychischen Störungen bei Kinder durch die Maßnahmen ist universitär belegt.

    Selbst der Expertenrat der Bundesregierung hat inzwischen im Evaluationsbericht eingestanden, das der Gebrauch der Masken für den Pandemieverlauf sinnlos war.

    Da haben Verantwortliche eine sehr große Schuld auf sich genommen. Die Aufbereitung beginnt gerade.

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