SPD kritisiert: Wohnungsnot hier, Leerstand dort.
Wieso nicht aus der Not eine Tugend machen und den Leerstand in der früheren Landesstelle auf den freien Wohnungsmarkt bringen? Mit dieser Idee stößt die SPD-Ratsfraktion vor.
Sie stellt folgenden Antrag:
„Seit Schließung der Landesstelle in Unna-Massen stehen Zweidrittel der Anlage mit mehr als 100 Wohnungen leer, die zum Teil saniert, zum Teil sanierungsbedürftig sind. Gleichzeitig fehlt in Unna bezahlbarer Wohnraum.
Angesichts dieser paradoxen Situation fordert die SPD-Fraktion im Rat der Kreisstadt Unna, die Gespräche zwischen Bund, Land, Kreis, Stadt und ansässiger Hochschule als beteiligte Eigentümer, Nutzer und Planungsverantwortliche zu intensivieren und eine Entwicklung des Areals als Wohngebiet voranzutreiben.
„Wir haben hier eine offene lockere Bauweise mit Siedlungscharakter, weil man bereits in den 1950er-Jahren über die mögliche spätere Nutzung nachgedacht hat“, skizziert Fraktionsvorsitzender Sebastian Laaser. „Das jetzt verkommen zu lassen und nicht zu nutzen, ist eine vertane Chance.“
Michael Tietze, Ratsherr aus Massen, ergänzt: „ Hier gab es einmal mit Kita, Schule, Spielplätzen, Gastronomie und Handel eine intakte Infrastruktur, die gute Aussichten hat, teilweise wiederbelebt zu werden. Auch die Bewohner der angrenzenden Buderus-Siedlung und die Studierenden der Hochschule für angewandtes Management würden davon proftieren.“
Die SPD-Fraktion kritisiert, das zwar immer mal wieder auf laufende Gespräche zwischen Stadt, Hochschule und der Liegenschaftsagentur des Bundes (Bima) als Eigentümerin der Immobilien verwiesen wird, bislang aber keine konkreten Aussagen vorliegen.
Sie hat nun eine Anfrage an Bürgermeister Dirk Wigant gerichtet, mit der sie um die Darlegung der Ist-Situation und des aktuellen Sachstands bittet.
Die Genossinnen und Genossen wollen folgende Fragen beantwortet wissen:
1. Wieviele Gebäude/Wohnungen und freie Flächen gibt es? Was wird zurzeit wie genutzt? Wieviele Menschen leben hier (Buderus-Siedlung eingeschlossen)?
2. Welche planungs- und baurechtlichen Rahmenbedingungen liegen vor. Welche Möglichkeiten sieht die Stadt für eine künftige Entwicklung und Nutzung?
3. Wie ist der Sachstand der laufenden Gespräche zwischen den Beteiligten Bund, Land, Kreis, Hochschule und Stadt? Gibt es konkrete Ideen/Vorhaben, zum Beispiel seitens der Hochschule?
4. Gibt es Interesse der Stadt Unna, das Gelände vom Bund zu kaufen und das Wohnquartier selbst zu entwickeln?
5. Gibt es Interesse aus dem Bereich der Wohnungswirtschaft, an dieser Stelle zu investieren?
6. Die Erstaufnahmeeinrichtung in Unna-Massen setzt auf einen zwischen der Stadt Unna und dem Land geschlossenen Vertrag auf. Danach kann das Land das Gelände, das rund ein Drittel der Gesamtfläche ausmacht, bis 2024 für die Unterbringung von Flüchtlingen nutzen. Gibt es bereits Planungen über das Jahr 2024 hinaus?
Quelle Pressemitteilung SPD Unna