Man habe mit den Anwohnern gesprochen, sie waren einverstanden, wurde seitens des Rathauses behauptet. Nein, das waren sie nicht. Jedenfalls viele nicht.
Zum zweiten Mal in wenigen Monaten muss Dirk Wigants Stadtverwaltung wegen vorschneller Beseitigung von Parkplätzen in einer Unnaer Wohnstraße zurückrudern.
Gab es im Herbst heftigen Ärger wegen einer über die Köpfe der Anwohner hinweg geänderten Verkehrssituation am Grundschulzentrum Hertinger Tor/Brockhausstraße (Einbahnregel, weniger Parkplätze), so sind jetzt Anwohner der Gerichtstraße, die ebenfalls im Unnaer Süden liegt, in Rage.
In ihrer Straße hat die Stadt 10 Parkplätze, die bisher vorwiegend „von Pkw mit ortsfremden Kennzeichen“ belegt gewesen seien, für einen Blühstreifen und größere Baumscheiben entsiegelt. Das Rathaus pries dies in einer umfangreichen Pressemitteilung als Errungenschaft für den Umwelt- und Klimaschutz und behauptete, man habe die Parkplätze im Einverständnis mit den Anwohnern beseitigt.
Das war dann aber wohl mitnichten so.
Drei Wochen nach obiger Pressemitteilung mit der Versicherung, die Anwohner seien einverstanden, haben eben diese Anwohner eine Liste mit Protestunterschriften bei der Stadtverwaltung eingereicht. Diese spricht nun in einer weiteren Pressemitteilung am heutigen Mittwoch (10. 12.) von „Fehlkommunikation“ und tut Abbitte bei den betroffenen Bürgern.
Aufgefallen ist diese Fehlkommunikation offenbar erst, nachdem hinreichend Anwohner ihrem Unmut Luft machten und der Fall in der Presse aufgegriffen wurde.
„Stadtspitze tauscht sich mit Anwohnern der Gerichtstraße aus und prüft Maßnahmen zur Verbesserung der Park- und Verkehrssituation“, titelt das Rathaus nun seine neueste Mitteilung zum Fall. Demnach trafen sich Bürgermeister Dirk Wigant (CDU) und sein Erster Beigeordneter Sandro Wiggerich (Grüne) am Montag (8. 12.) mit Anwohnern der Gerichtsstraße, um über die frisch beendeten Umgestaltungen zu sprechen.
„Im Rahmen einer seit langem geplanten Entsiegelungsmaßnahme wurden Parkplätze in Grünflächen umgewandelt, um Baumscheiben zu vergrößern und die Versickerungsfähigkeit zu verbessern“, erinnert die Stadt erneut an die ökologische Motivation dieser Parkplatzbeseitigung.
Man habe „zunächst fälschlicherweise mitgeteilt, dass alle Anwohner der Maßnahme zugestimmt hätten, obwohl nur mit Einzelnen Gespräche geführt worden waren“,
räumt die Verwaltung ein. Für diese „Fehlkommunikation“ hätten sich Bürgermeister und Beigeordneter vor Ort bei den Anwohnern entschuldigt.

„Trotz unterschiedlicher Meinungen über die Maßnahme“ habe man sodann Einigkeit darüber erzielt, zur Verbesserung der Park- und Verkehrssituation in der Gerichtsstraße folgende Schritte anzugehen:
- Prüfung zusätzlicher Parkoptionen: Die Stadt prüft die Möglichkeit, durch Anpassung der Zickzack-Grenzmarkierungen an den Ein- und Ausfahrten zur Gerichtsstraße neue Parkplätze zu schaffen.
- Verkehrsmessungen durchführen: Geplante Messungen (sog. V85-Messungen) sollen die tatsächlich gefahrenen Geschwindigkeiten erfassen, um ggf. polizeiliche Geschwindigkeitskontrollen zu ermöglichen.
- Neue Parkfläche markieren: Eine Parkplatzmarkierung an der Nordseite der Gerichtsstraße im Übergang zur Rembrandtstraße soll in Betracht gezogen werden, um den Verkehr zu verlangsamen.
- Verbesserung des Zugangs zu privaten Stellplätzen: Zur besseren Nutzbarkeit privater Stellplätze werden Bordsteine abgesenkt bzw. Markierungen aufgebracht.
- Parkverbot während der Reinigung: Ein Parkverbot während der Straßenreinigung wird als Option evaluiert.
Die Stadtverwaltung will diese Maßnahmen „kurzfristig in Angriff nehmen“. Sie rechnet damit, dass diese sowie das vorgesehene Anwohnerparken zu einer Entlastung der Parksituation im Quartier führen werden.
Stadt und Anwohner hätten schlussendlich vereinbart, „im Austausch zu bleiben, auch wenn weitere Anliegen auftreten“.
Quellen: Pressemitteilung der Stadt Unna, Eigene Recherchen





































[…] +++ Update am 10. Dezember – Die Stadt spricht von „Fehlkommunikation“ und sucht n… […]
Ortsfremde parken in Unna? Nicht in der Nachbarschaft Wohnenende parken da auch?
Die nehmen Parkraum weg?
Schnell die STVO ändern?
Geht nicht?
Buddeln wir ein bißchen, begrünen ganz schnell und das kostet ja nichts?