„Sind das neue Hundeklos? Warum macht die Stadt wieder Parkplätze weg?“

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Die künftigen Blühstreifen an der Gerichtstraße. Hier darf jetzt nicht mehr geparkt werden. (Foto Privat)

„Hallo, sind das neue Hundeklos? Warum macht die Stadt wieder Parkplätze weg?“

Überrascht stand ein Leser aus Unna am Montag (8. 12.) vor vollendeten Tatsachen in der Gerichtstraße.

Wie an manchen anderen Bürgern auch war an dem Anwohner vorbeigegangen, dass die Stadt am 20. November die Beseitigung von 10 Parkplätzen im dortigen Bereich der südlichen Innenstadt angekündigt hatte. Begründet wurde das mit Umweltschutz – größere Baumscheiben, mehr Grün.

Behauptet wurde in der Mitteilung aus dem Rathaus auch, dass die Parkplatzumwandlung im Einvernehmen mit den Anwohnern geschehen sei. Dies stellte sich inzwischen als nicht zutreffend heraus.

Zumindest ist eine Reihe von Anliegern mit der Aktion so wenig einverstanden, dass sie eine Liste mit Protestunterschriften ans Rathaus geschickt haben.

Diese verspricht allerdings wenig Erfolg, da die Maßnahme bereits abgeschlossen ist.

In der Mitteilung der Rathauspressestelle vom 20. November wurde angekündigt, dass an der Gerichtstraße 10 Stellplätze entsiegelt und zu einem Blühstreifen anzulegen. Dies geschehe im Einvernehmen mit den Anwohnern.

Die Stadt startete mit der Vergrößerung von Baumscheiben, die in der vergangenen Jahrzehnten an vielen Stellen in der Stadt zu klein angelegt worden seien.

Dadurch sei die langfristige Entwicklung der Stadtbäume gefährdet, deren Standfestigkeit auch durch den fortschreitenden Klimawandel in Gefahr sei. Nach aktuellen technischen Standards sollten Baumscheiben deshalb mindestens vier Quadratmeter groß sein.

„Durch die Entsiegelung entsteht mehr aufnahmefähiger Boden, in dem Regenwasser vor Ort versickern kann. Das entlastet die Mischwasserkanalisation und verbessert gleichzeitig die Wasserversorgung der Bäume.

Auch das Stadtklima profitiert: Begrünte Flächen heizen sich im Sommer weniger auf und erhöhen durch Verdunstung die Luftfeuchtigkeit“, zählte die Verwaltung die Vorteile auf.

Die versiegelte Fläche zwischen der Einmündung Hertingerstraße und der Hausnummer 7 wurde bislang für rund 10 Stellplätze genutzt, darunter ein ausgewiesener Behindertenparkplatz. Dazu behauptete die Stadt:

„Mit den Anwohnern wurden vorab Gespräche geführt. Da ihnen ausreichend Parkraum auf den Grundstücken sowie auf der Südseite der Straße zur Verfügung steht, können die Stellplätze, auf denen in der Vergangenheit viele Autos mit ortsfremden Kennzeichen zu sehen waren, entfallen.“

Der Behindertenparkplatz wurde innerhalb des Bereichs verlegt und ist der einzige Parkplatz, der erhalten blieb.

Die nun freien Flächen werden mit Hochborden gegen Befahren gesichert, der Untergrund wird – sofern erforderlich – für bessere Wasserdurchlässigkeit vorbereitet und anschließend mit Vegetationssubstrat aufgefüllt.

Im Frühjahr wird zudem eine Blühwiesenmischung eingesät. Das Ganze kostet laut Stadt „einen niedrigen fünfstelligen“ Betrag an Steuergeld.

1 KOMMENTAR

  1. Es ist immer wieder interessant, was alles, in Absprache mit dem Bürger durchgesetzt wird.
    Die Mitarbeiter im Rathaus scheinen , die Dinge, die von den Politikern durchgesetzt werden, wirklich zu glauben.
    Hier spricht man von besserem Klima und an der Hertingerstrasse wurden 7 alte Bäume gefällt.
    Wer soll das noch glauben?
    Alleine Unnas Grüne können dann im Frühjahr auf der Blumenwiese ihre Tänze aufführen.
    Ich hatte beim Erstbericht schon auf den zufriedenen Gesichtsausdruck von Herrn Wiggerich hingewiesen.
    Auf das Unna, für Besucher aus dem Umland noch uninteressanter wird.

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