Mehr Geld für die Träger der Offenen Ganztagsbetreuung und Startschuss für die baulichen Planungen in den Unnaer Grundschulen. Der scheidende Stadtrat hat in seiner Abschlusssitzung vorige Woche den nächsten Schritt beschlossen, um den bundesweiten Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung im Grundschulalter vor Ort realisierbar zu machen.
„Bisher konnte in Unna der Bedarf an OGS-Plätzen für alle Kinder erfüllt werden“, so die Stadt. Ab August haben zunächst alle Erstklässler einen gesetzlichen Anspruch auf ganztägige Förderung. Bis 2029 soll er auf alle Grundschulkinder ausgeweitet werden.
„Schon heute liegt die Betreuungsquote an den Unnaer Grundschulen deutlich über den ursprünglichen Schätzungen und wird voraussichtlich auch weiter steigen“, erläutert die Verwaltung. Daher sind räumliche Erweiterungen erforderlich.
Die Stadt hat zusammen mit einem externen Beratungsteam und den Schulgemeinschaften für alle zehn Grundschulen den Betreuungsbedarf ermittelt. Jetzt beauftragte der Rat die Verwaltung mit der Einleitung der baulichen Planungsprozesse.
Zugleich beschloss der Rat mehr Geld für die OGS-Träger: Zusätzlich zur regelmäßigen Erhöhung von 3 Prozent pro Jahr gibt es einmalig 1,5 Prozent mehr. Denn, so das Rathaus:
„Die Erhöhung um dauerhaft rund 70.000 Euro pro Jahr soll angesichts steigender Personalkosten der Qualitätsstandard im Offenen Ganztag gewährleisten.„
Der aktuelle Stand an den zehn Grundschulen in Unna
Grundschule „Am Hertinger Tor“ (ehemals Falkschule/Nicolaischule): Nach zweieinhalbjähriger Bauzeit ist der Neubau an der Brockhausstraße fertiggestellt. Seit Schuljahresbeginn 2025/26 findet dort der Regel- und Ganztagsbetrieb statt. Auch das SPI-Familienzentrum ist eingezogen. Das Projekt ist vollständig abgeschlossen.
Schillerschule Massen: Der OGS-Erweiterungsbau wurde 2024 abgeschlossen. Im Rahmen der regelmäßigen Schulentwicklungsplanung werden Raumbedarfe fortlaufend geprüft.
Katholische Katharinenschule: Auf Grundlage eines Ratsbeschlusses wurde ein Architekturbüro mit der baulichen Umsetzung der OGS-Bedarfe beauftragt. Die Entwurfsplanung zur Umsetzung des pädagogischen Raumkonzepts läuft. Das Projektvolumen beträgt 3,2 Millionen Euro, die Fertigstellung ist für 2029 avisiert.
Grundschule Hemmerde: Seit dem Schuljahr 2023/24 gibt es auch in Hemmerde ein OGS-Angebot, das derzeit 55 Kinder nutzen. Für die dauerhafte Umsetzung des Rechtsanspruchs wird ein Neubau der Grundschule geplant, die Standortsuche läuft. Als Interimslösung fungiert das ehemalige Gemeindehaus „Haus des Friedens“.
Grundschule Lünern: Der Rat hat einer teilweisen Neubauplanung zugestimmt. Für die Übergangszeit wurde zum Schuljahr 2024/25 eine Modulanlage für zwei Klassen errichtet.
Grilloschule, Schule am Friedrichsborn (beide Königsborn), Osterfeldschule Mühlhausen-Uelzen, Sonnenschule Massen, Liedbachschule Billmerich: Für diese fünf Grundschulen hat jetzt der Rat die Ausbaubedarfe als Ergebnisse der Phase-0-Planungen festgelegt.
Ganz vorne auf der Prioritätenliste steht die Grilloschule, weil dort der Bedarf nach der Brandstiftung an der Aula am dringlichsten sei.

Quellen RB-Archiv, PM Stadt Unna, Fotos RB




































