Unnaer Ex-AfD-Ratsherr kündigt respektvolle Zusammenarbeit auch mit früheren Parteikollegen an – Keine Rückkehr in die AfD

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Mit 7 statt der bei der Wahl errungenen 8 Mandate wird die AfD in der neuen Ratsperiode im Unnaer Stadtrat vertreten sein. (Fotos RBU)

Auch acht wurden sieben noch vor der Fraktionsbildung.

Wie berichtet, verlor die bei der Kommunalwahl mit acht Vertretern in den neuen Unnaer Stadtrat gewählte AfD schon mehr als einen Monat vor der konstituierenden Ratssitzung (am 20. 11.) eins ihrer Mandate.

Christof Tuneke aus Unna-Massen gab am 10. Oktober in einer Presseerklärung bekannt, dass er aus der AfD ausgetreten ist und und sein Mandat als parteiloser Ratsherr ausüben wird.

Am heutigen 1. November schickte uns der Industriemeister und Zwillingsvater sein Einstands-Statement zu seinem offiziellen Amtsantritt.

Christof Tuneke erklärt sich darin kurz wie folgt:

„Ich verfolge die Entwicklungen im künftigen Stadtrat von Unna aufmerksam und sehe darin die Chance für eine sachorientierte und konstruktive Kommunalpolitik.

Als partei- und fraktionsloses Ratsmitglied werde ich mit allen Kolleginnen und Kollegen respektvoll zusammenarbeiten – auch mit Mitgliedern der AfD-Fraktion in Unna –, eine Rückkehr in Partei oder Fraktion schließe ich jedoch klar aus.

Zugleich distanziere ich mich deutlich von jeder Form des Extremismus sowie von rechtsextremen Symbolen und richte meinen Fokus auf die verantwortungsvolle Arbeit im Stadtrat zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger von Unna.“

Christof Tuneke bittet abschließend „um Verständnis, dass ich zu diesem Thema keine weiteren Fragen beantworten werde.“

Sein Austritt unter Mitnahme des Mandates, das er über die Liste errungen hatte, war beim AfD-Stadt- wie beim Kreisverband auf heftigen Unmut gestoßen. Tuneke hatte seine Entscheidung wie folgt begründet:

„Nach meinem Austritt aus der AfD – aufgrund von Unvereinbarkeiten mit bestimmten Gesinnungen und Ideologien innerhalb der Fraktion in Unna, die sich unmittelbar vor der Wahl gezeigt haben – habe ich mich bewusst entschieden, mein Mandat dennoch anzunehmen.

Ich werde es künftig fraktions- und parteilos ausüben.

Mir ist wichtig, die arbeitende Bevölkerung wieder stärker in den Mittelpunkt zu rücken – sie verdient unsere volle Aufmerksamkeit.

Als Vater und Ehemann erlebe ich täglich die wachsenden Herausforderungen im Familienalltag, in Schule und Freizeit. Gleichzeitig sehe ich in meinem Beruf, wie groß der Druck im Wettbewerb geworden ist und wie sehr Bürokratie und Vorschriften die Arbeit zusätzlich erschweren.

Mein Ziel ist es, praxisnahe und effektive Lösungen zu finden – ohne das Wesentliche aus den Augen zu verlieren.

Trotz des Drucks, das Mandat nicht anzunehmen, habe ich mich aus Pflichtgefühl gegenüber den Wählerinnen und Wählern und aus Überzeugung dafür entschieden. Es ging mir nie um persönliche Vorteile, sondern immer um die Sache.“

Das sehen seine früheren Parteikollegen entschieden anders.

„Christof Tuneke wurde über die Reserveliste der AfD in den Stadtrat gewählt und nicht über ein Direktmandat“, kritisierten Stadt- und Kreisverbandsvorstand.

„Er verdankt sein Mandat der AfD und den Mitgliedern, die in Unna Wahlkampf betrieben haben.

Die Bürger haben die AfD gewählt, damit diese Politik auch im Stadtrat von Unna vertreten wird. Sein Mandat daher nicht zurück zu geben um dies an einen nachfolgenden Vertreter der AfD Reserveliste weiter zu reichen, ist daher ein unmögliches Verhalten.“

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