Zur Situation des ehrenamtlichen Tierschutzes im Kreis Unna erreichte unsere Redaktion folgende Stellungnahme:
„Ich bin seit Jahren für den Tierschutz tätig. Erst im Tierschutzverein Unna, dann bei den Tierfreunden Kamen.
Wenn es die ehrenamtlichen Vereine nicht gäbe, sähe es bitter für die Streuner und Fundkatzen aus.
Trotz der Katzenschutzverordnung von 2018 gibt es immer noch unzählige Streuner und unkastrierte Fundkatzen, die häufig ausgesetzt wurden.
Um das Katzenelend wenigstens etwas einzudämmen, sind einige Mitarbeiterinnen von uns ständig unterwegs, um diese Tiere einzufangen.
So manche Nacht haben wir schon versteckt im Gebüsch verbracht, da einige Katzen hauptsächlich nachts unterwegs sind.
Diese eingefangenen Tiere müssen wir nach den Bestimmungen des Kreises Unna also erstmal mitnehmen und unterbringen (teilweise bei den Mitarbeiterinnen zu Hause!), da das Ordnungsamt nur zu bestimmten Zeiten zu erreichen ist. Nach der Vorgabe müssen wir diese Fundtiere erst dort melden, bevor sie im Tierheim aufgenommen werden können.
Der Hinweis des Kreises Unna, die Feuerwehrleitstelle anzurufen, hilft uns oft auch nicht weiter, da es dort immer wieder Mitarbeiter gibt, die nicht wissen, dass sie zuständig sind.
Das heißt für uns, das Tier z.B. am Wochenende irgendwie unterzubringen, um dann Montags den korrekten, bürokratischen Weg über das Ordnungsamt zu nehmen.
Wenn wir mal Glück haben und die Feuerwehrleitstelle fühlt sich doch zuständig, wird ein Herr aus der weiteren Umgebung informiert, der dann losfährt, die Katze abholt und sie in einen Notaufnahmeraum des Tierheims bringt. (Für diesen Raum hat im Übrigen der TSV Unna auch einen Schlüssel!?) Alles auf Kosten der Steuerzahler.
Warum reicht es nicht aus wenn ein bewährter, ehrenamtlicher Tierschutzverein das Formular mit Fundort, -datum und Tierart ausfüllt wie bisher? Traut man uns nicht?
So kann man auch Menschen, die mit Freude und viel Herzblut dabei sind, am Tierschutz die Motivation nehmen.
Wir alle betreiben Tierschutz neben unserer Berufstätigkeit, Familie etc. manchmal bis an unsere Grenzen.
Von der Öffentlichkeit sowie den Behörden wird das sehr oft wenig wertgeschätzt.„
- Ellen Heckmann, Tierfreunde e.V Kamen