Verkehrsführung an neuer Grundschule: Stadt rudert teilweise zurück – „Echte“ Bürgerbeteiligung gefordert

1
362

„Die Stadt Unna hat angekündigt, einige der neuen Parkregelungen rund um das Hertinger Tor wieder zu lockern.“

Dies resümiert Stadtratskandidat Gerd Bendiks (SPD) als Teilerfolg seines Vorstoßes in Sachen neues Verkehrskonzept an der neuen Gemeinschaftsgrundschule am Hertinger Tor.

Dort wurde auch am letzten Feriensamstag (23. August) weiter gearbeitet. Hier ein Blick über das Areal an der Brockhausstraße – rechts liegen die Unterrichtsräume, links zum Kreisel hin Sporthalle und Sportplatz.

Im Umfeld des neuen Bildungsstandorts hatten abrupte Parkverbote und Einbahnstraßenregelungen Anwohner überrascht und verärgert. Wir berichteten.

Nach der lautstarken öffentlichen Kritik am Vorgehen der Stadt über die Köpfe der Bürger hinweg ist die Stadt teilweise zurückgerudert, so SPD-Kandidat Bendiks.

„Das an der Falkstraße eingerichtete absolute Halteverbot soll räumlich eingeschränkt werden, damit dort wieder mehr Parkplätze zur Verfügung stehen. Auch an der Hertingerstraße wird das zuvor verbotene Gehwegparken teilweise erlaubt – etwa vor dem Haus mit der Bäckerei.“

Gleichzeitig bleibe aber das Halteverbot im Unterführungsbereich bestehen, wo die Sicherheit der Schulkinder Vorrang habe.

„Damit zeigt die Verwaltung, dass der Protest der Anwohner Wirkung hat“, zieht Bendiks ein Fazit.

„Was aber irritiert: Eine Bürgerbeteiligung wird weiterhin nur ,in Aussicht gestellt. Geplant ist allenfalls eine schriftliche Befragung, ob Anwohnerparken gewünscht wird – und auch das nur dann, wenn die Stadt in den nächsten zwei Wochen einen hohen Parkdruck feststellt.“

Eine direkte Ansprache oder Diskussion mit den Bürgern vor Ort scheine gar nicht vorgesehen zu sein.

Die Verwaltung verstehe offenbar nicht, dass Bürgerbeteiligung nur dann ihren Namen verdiene, wenn die Menschen wirklich einbezogen würden – in Form von Gesprächen, Austausch und gemeinsamem Nachdenken.

„Ein Fragebogen allein ersetzt kein Miteinander. In meinen Gesprächen mit Anwohnern wird deutlich: Manche Änderungen sind sinnvoll, aber viele Folgen sind negativ – vom Wegfall von Parkmöglichkeiten über das Ausweichen auf Gehwege bis hin zu schnellerem Fahrverhalten. Dass solche Eingriffe ohne vorherige Einbindung umgesetzt wurden, bleibt ein schwerer Fehler.“

Von der Verwaltung erwartet Bendiks daher:

„Eine klare Zusage zur Bürgerbeteiligung, und zwar sofort, direkt und umfassend. Dazu gehören nicht nur die Vinckestraße und die Falkstraße, sondern auch Bereiche wie Am Rutental, Karweg, Breslauerstraße, Ziegelstraße usw., wo die Auswirkungen längst spürbar sind.

Nur wenn die Anwohner von Anfang an ernst genommen werden, lassen sich Lösungen finden, die Sicherheit und Lebensqualität gleichermaßen sichern.“

  • Hier aktuelle Fotos von der künftigen Gemeinschaftsgrundschule und der Verkehrsführung.

1 KOMMENTAR

  1. Die große Mehrheit des Rates hat sich durchgesetzt und beschlossen, diese Schule in dieser Dimension an dieser Stelle zu diesem Preis zu bauen. Die Mehrheit hat dafür in Kauf genommen, eine unserer schönsten Alleestraßen zu zerstören und bereits zuvor bestehende Verkehrsprobleme weiter zu verstärken. Der Protest aus dem Umfeld, der durchaus artikuliert wurde, verhallte ungehört. Jetzt muß die Mehrheit auch mit den Folgen dieses „Vorzeigeprojektes“ klar kommen. Es war von Anfang an klar, dass sich diese Ansiedlung auf den gesamten Nahbereich auswirken würde.
 Nur sehr wenige haben vor dieser Entwicklung gewarnt, konnten sich aber nicht durchsetzen.
 Von denjenigen, die sich heute kritisch zu Wort melden, war bei den Planungen nichts zu hören. Wer A sagt, muß auch B sagen, lautet ein altes deutsches Sprichwort. Wir sind jetzt bei B!!

HINTERLASSEN SIE EINE ANTWORT

Please enter your comment!
Please enter your name here