„Mähroboter dürfen nicht zur Todesfalle für Igel werden, Stadt und Kreis Unna sollen handeln.“
Das fordert in einer Pressemitteilung die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Rat Unna und greift damit den Appell einer Rundblick-Leserin auf, der vorige Woche unter unserer Leserschaft rege diskutiert wurde.
Die Leserin hatte in Unna-Massen einen durch einen Mähroboter schwer verletzten Igel gefunden, der eingeschläfert werden musste. Wie wir in dem Artikel erwähnten, hat der Dortmunder Stadtrat auf Initiative der dort vertretenen Tierschutzpartei bereits ein Verbot beschlossen, nachts den Mähroboter fahren zu lassen.
Dem schließt sich jetzt die Unnaer Grünenfraktion an und fordert „konsequenten Schutz für Igel und andere heimische Wildtiere vor den Gefahren von Mährobotern“.
Konkret schlagen die Grünen vor, den Einsatz von Mährobotern auf die Zeit von 7 bis 19 Uhr zu reduzieren und eine öffentliche Informationskampagne zu starten, um Bürger für das Problem zu sensibilisieren.
„Viele Wildtiere wie Igel, Frösche oder Insekten sind vor allem nachts aktiv“, erläutert die Fraktion ihren Vorstoß. Genau in dieser Zeit sind aber zahlreiche Mähroboter in Gärten und Grünanlagen unterwegs.
„Die Geräte erkennen kleine Tiere nicht zuverlässig und können sie schwer verletzen oder sogar töten“,
erklärt Claudia Keuchel, Fraktionsvorsitzende der Grünen. „Wenn wir Mähroboter nur tagsüber zulassen, reduzieren wir dieses Risiko erheblich und leisten einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Artenvielfalt.“
Der Handlungsbedarf sei akut: Der Igel steht inzwischen auf der Roten Liste gefährdeter Arten in Deutschland. Gleichzeitig berichten Igelstationen von einem dramatischen Anstieg verletzter Tiere seit der verstärkten Nutzung von Mährobotern.
In mehreren Städten wie Dortmund und Herne wurden daher bereits klare Regeln zum Einsatz der Geräte eingeführt. Die Grünen fordern deshalb, dass auch im Kreis Unna eine verbindliche Regelung geschaffen wird.
„Die rechtliche Zuständigkeit liegt beim Kreis“, erläutert Keuchel weiter. „Aber die Stadt Unna darf sich hier nicht zurücklehnen. Sie muss die Initiative ergreifen und sich beim Kreis dafür stark machen, dass Wildtiere wirksam geschützt werden.“
Mit einer zusätzlichen Aufklärungskampagne könne zudem jede Bürgerin und jeder Bürger einen Beitrag leisten, indem Mähroboter bewusst nur tagsüber betrieben werden. „So einfach können wir verhindern, dass Gärten und Grünflächen für nachtaktive Tiere zur tödlichen Gefahr werden“, betont Keuchel.
Claudia Keuchel Karl Dittrich
Fraktionsvorstand Bündnis 90/Die Grünen Fraktion im Rat der Kreisstadt Unna