Einem Hinweis einer 85-jährigen Frau aus Dortmund-Wickede ist es zu verdanken, dass ein umfassender Pflegebetrug aufgedeckt und ein Schaden in Höhe von über 500.000 Euro verhindert werden konnte.
Die Seniorin bemerkte das Ausbleiben ihres Pflegegeldes und wandte sich an die Polizei.
Schnell ergab sich der Verdacht, dass ihr vermeintlicher Pflegehelfer, den ein 77-jähriger Bekannter vermittelt hatte, in ein weitreichendes betrügerisches Konstrukt verwickelt war.
Dank der guten und zügigen Zusammenarbeit zwischen Einsatzkräften des Streifendienstes und der Kriminalpolizei gelang es, drei Tatverdächtige zu identifizieren.
Es erfolgten Durchsuchungen und zahlreiche Sicherstellungen von Beweismitteln.Die anschließenden kriminalpolizeilichen Auswertungen belegten, dass einer der Tatverdächtigen das Vertrauen eines 77-jährigen Bekannten der Seniorin über Jahre hinweg missbraucht, ihn um mehr als 25.000 Euro betrogen hatte und sich mittels Vollmachten und eines Testaments Zugriff aufs Vermögen verschaffen wollte.
Die besonderen Voraussetzungen für eine Untersuchungshaft lagen nicht vor.
Gegen alle Tatverdächtigen aus Dortmund – zwei Männer im Alter von 26 und 34 Jahren sowie eine 42-jährige Frau – wurden Strafverfahren u. a. wegen Betrugs zum Nachteil älterer Menschen eingeleitet.
Die Polizei bietet Präventionshinweise, um Pflegebedürftige und ihre Angehörigen vor Betrug zu schützen:
– Keine Unbekannten in die Wohnung lassen: Seien Sie misstrauisch gegenüber Personen, die sich als Amtspersonen oder Pflegedienste ausgeben und Zutritt zur Wohnung verlangen.- Dienstausweis zeigen lassen:Fordern Sie von angeblichen Amtspersonen stets den Dienstausweis und prüfen Sie diesen genau. Bei Zweifeln kontaktieren Sie die jeweilige Behörde selbst.- Telefonische Nachfragen kritisch prüfen: Geben Sie am Telefon keine Details zu Ihren finanziellen Verhältnissen oder Wertgegenständen preis. Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen und legen Sie gegebenenfalls einfach auf.- Geldübergaben vermeiden:Übergeben Sie niemals Geld oder Wertgegenstände an unbekannte Personen, auch nicht, wenn diese sich als Pflegedienstmitarbeiter oder Behördenvertreter ausgeben.- Vertrauen Sie auf Ihr Bauchgefühl:Wenn Ihnen eine Situation oder ein Anruf verdächtig vorkommt, zögern Sie nicht, die Polizei zu informieren.- Notruf 110 wählen:Im Verdachtsfall oder bei einem Betrugsversuch, wählen Sie den Notruf 110 oder die örtliche Polizeidienststelle.- Verdachtsfälle melden:Melden Sie verdächtige Anrufe oder Situationen unbedingt der Polizei, um weitere Betrugsversuche zu verhindern und andere Personen zu schützen.
Quelle Polizei Dortmund