„Wurde halt angerufen“ – E-Biker in falscher Richtung prallt an Hammer Straße gegen Gravelbiker und flüchtet nach 3 Minuten

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Aufnahme des E-Bikes des Flüchtigen. (Foto Privat)

Auf dem benutzungspflichtigen Geh- und Radweg entlang der Hammer Straße in Unna sind am Sonntag letzter Woche, 6. Juli, zwei Radler zusammengeprallt. Einer war in falscher Richtung unterwegs und hatte vor dem Unfall mit seinem Handy telefoniert. Er flüchtete schließlich.

Der Unfallgegner, ein 28-jähriger Dortmunder, wandte sich mit einem Zeugenaufruf an unsere Redaktion. Fotos, die er dazu schickte, dürfen wir aus Gründen der Persönlichkeitsrechte nicht veröffentlichen.

Der Unfall passierte am 6. Juli um kurz nach 13 Uhr. Der 28-Jährige war auf dem Geh- und Radweg parallel zur Hammer Straße in Richtung Unna mit seinem Gravelbike auf Trainingsfahrt.

Auf Höhe der Hausnummer 102 H kam ihm in Gegenrichtung aus der Hubert-Biernat-Straße ein E-Biker entgegen. Dieser bediente sein Mobiltelefon laut Aussage des Dortmunders in der rechten Hand, hatte beide AirPods im Ohr und fuhr zum Radweg aus der Hubert-Biernat-Straße auf der dort falschen Fahrbahnseite.

Der 28-Jährige klingelte, ohne Reaktion.

„Da ich gut erkennen konnte, dass der Radfahrer am Handy aktiv tippte und nicht nach oben sah, habe ich gebremst und lautstark gerufen. Auch dies nahm der Radfahrer nicht wahr, sondern beschleunigte augenscheinlich stark, ohne nach oben zu sehen.

Da ich rechts von mir einen Zaun und Grünstreifen hatte, konnte ich nicht weiter ausweichen. Circa 2-3m vor mir sah der Radfahrer wieder nach oben, zu diesem Zeitpunkt hatte er etwa 15-20m zurückgelegt, ohne nach oben zu schauen.

Statt die Kollision mit Ausweichen zur von mir aus linken Seite in Richtung Fahrbahn zu vermeiden, lenkte er in dieser Situation noch in meine Richtung, so dass der Zusammenstoß nicht mehr zu vermeiden war.

Dabei traf er überwiegend meine linke Körperseite und stürzte inklusive Rad. Ich stürzte ebenfalls, wurde allerdings in den dortigen Maschendrahtzaun geworfen. Mein Rad fiel auf die rechte Seite.

Im anschließenden Gespräch, in dem ich den Radfahrer auf sein Handy und sein Verschulden hingewiesen habe, sagte er wörtlich „ich wurde halt angerufen“.

An dieser Stelle bemerkte ich gegenüber des Radfahrers, dass ich an meinem Rad in der Beleuchtung verbaute Dashcams habe und er darauf definitiv zu sehen sein wird, gleichzeitig betätigte ich die manuelle Sicherung an der nach hinten angebrachten Kamera, noch während das Rad am Boden lag.

Zeitnah näherte sich ein älteres Paar, welches hinter mir in meiner Richtung unterwegs war und den Unfall beobachtet hatte, sowieso zwei Kinder, welche ich kurz zuvor überholt hatte.

Durch den Schock bemerkte ich zunächst nicht die massive Schwellung an meinem linken Unterarm, erst die Zeugin sprach mich auf diese Verletzung an.

Der E-Biker hat dies definitiv mitbekommen und die Verletzung am Arm auch aktiv angesehen und nickend zur Kenntnis genommen. Während ich dann mit der Zeugin sprach, führte der Zeuge ein Gespräch mit dem Radfahrer, bei dem ich mitbekam, dass er nach seiner Versicherung fragte, der Radfahrer angab nicht versichert zu sein, der Zeuge daraufhin fragte „aber doch sicher über die Eltern“.

Als auch dabei keine klare Antwort kam und ich sagte „ja, dann müssen wir jetzt wohl anrufen“, wählte der Zeuge die Nummer des Rettungsdienstes.

Dies hat der Radfahrer ebenfalls zur Kenntnis genommen und nutzte den Moment, nahm sein Rad und fuhr der Hammer Straße folgend in FR Heeren davon.“

Die kurz darauf eintreffende RTW-Besatzung schloss eine lebensbedrohliche Verletzung aus, worauf sich der 28-Jährige von seinemVater ins Krankenhaus fahren ließ. Durch den Zusammenprall erlitt er am linken Unterarm eine Prellung mit massiver Schwellung und Hämatom-Bildung. Diese Verletzung wurde im Krankenhaus behandelt und geschient.

Weiterhin entwickelte sich nach wenigen Stunden eine deutliche Verspannung im Nacken- und Schulterbereich durch den Aufprall. Am Rad entstand Sachschaden in Höhe von ca. 300-400 Euro.

Der flüchtige Unfallgegner fuhr ein schweres E-Bike Duotts F26 in Dunkelgrau. Er ist geschätzt Anfang bis Mitte 20, ca 170-180 cm groß, schlank bis normal gebaut, Kinnbart, dunkelblonde kurze Haare, Geheimratsecken deutlich erkennbar, leicht abstehende Ohren, sprach ohne Akzent. Kleidung: schwarze Anstoßkappe, schwarze dünne Regenjacke von Nike, roter Aufdruck „AIR“, dunkelblaue Trainingshose von Nike (links und rechts am Oberschenkel außen mit helleren blauen Akzenten), graue Nike Air Schuhe mit lila und blauen Akzenten, weiße AirPods.

Zeugenhinweise gehen bitte an die Polizei in Unna oder an redaktion@rundblick-unna.de, wir leiten weiter.

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