Hemmerde protestiert gegen Bahnpläne: 475 Unterschriften an Bürgermeister Dirk Wigant überreicht
Im Rahmen der Modernisierung von Bahnübergängen will die DB den Bahnübergang am Feldmühlenweg in Hemmerde dauerhaft schließen. Diese Ankündigung stieß bei vielen Anwohnern auf Unverständnis, wir berichteten.
Um auf die Bedeutung des Übergangs aufmerksam zu machen, wurden die Hemmerder Martin Struck und Ronja Kossack aktiv. Am Mittwoch, 9. Juli, übergaben sie 475 gesammelte Unterschriften an Bürgermeister Dirk Wigant.
„Der Übergang wird täglich von vielen Menschen genutzt – sei es zu Fuß, mit dem Rad oder von landwirtschaftlichen Betrieben. Eine Sperrung wäre ein erheblicher Verlust“, so Struck und Kossack.
Der Übergang wird derzeit über eine Anrufschranke gesichert und verbindet Hemmerde mit dem Vogelschutzgebiet „Hemmerder Wiesen“ sowie dem Ortsteil Steinen. Aufgrund der sehr geringen Nutzung durch den Autoverkehr gilt der Weg seit Jahrzehnten als sichere Strecke, insbesondere für Familien mit kleinen Kindern.
Als alternative Routen verweist die Bahn auf den Übergang am Bahnhof („Auf dem Siepen“) sowie auf die Unterführung an der Trotzburgstraße. Beide Optionen werden jedoch von den Anwohnern als unsicher eingeschätzt:
- Die Straße am Bahnhof ist kurvenreich und stark befahren,
- die Unterführung mündet in einen Abschnitt mit Tempo-100-Verkehr – ohne Fuß- oder Radweg.
- Auch ortsansässige Landwirte zeigen sich besorgt: Sie nutzen den Feldmühlenweg regelmäßig, wurden aber kaum in die Planungen einbezogen.
„Bei einem Ortstermin mit der Bahn im November 2024 wurden weder die Belange der Landwirtschaft noch die der Anwohner ausreichend berücksichtigt“, monieren die Dörfler.
Mit der Übergabe der Unterschriftenliste an den Bürgermeister hoffen die Initiatoren nun auf eine erneute Prüfung der Maßnahme und eine stärkere Einbindung der Bevölkerung.
PM: Stadt Unna