Mit gleich drei Haftbefehlen wurde ein Mann gesucht, der Polizeibeamten gestern Abend (22. 5.) zufällig am Dortmunder Hauptbahnhof über den Weg lief bzw. fuhr.
Gegen 20:15 Uhr erblickte eine Bundepolizeistreife ein parkendes Auto vor dem Nordausgang des Bahnhofs. Als das Paar im Auto die Bundespolizisten sah, fuhr es zügig aus deren Blickfeld. Kurze Zeit später erblickten die Uniformierten das Auto wieder, diesmal direkt vor der Bundespolizeiwache.
Die deutsche Fahrerin händigte einen Personalausweis aus. Der türkische Beifahrer nannte seine Personalien mündlich, da er nach eigenen Angaben keinen Ausweis dabei hatte. Da sich die Angaben nicht verifizieren ließen, brachten die Beamten den 42-Jährigen zur Wache, um seine Identität festzustellen. Auf dem Weg dorthin versuchte der Mann zu flüchten. Einsatzkräfte hielten ihn auf und führten ihn gefesselt zur Dienststelle.
Dort stelle die Streife mittels Fingerabdrücken die Identität des Türken fest – und fand nebenbei heraus, dass gegen den Polizeibekannten drei Haftbefehle vorlagen:
Einer der Staatsanwaltschaft Essen wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis in drei Fällen, Unterschlagung in zwei Fällen und Betruges in sechs Fällen. Von einer ursprünglichen Freiheitsstrafe von einem Jahr und zehn Monaten muss er noch 486 Tage verbüßen.
Der zweite Haftbefehl war von der Staatsanwaltschaft Duisburg wegen fahrlässiger Körperverletzung in Tateinheit mit vorsätzlichem Fahren ohne Fahrerlaubnis ausgestellt worden. Dort muss er entweder 2600 Euro zzgl. Kosten zahlen oder eine 130-tägige Ersatzfreiheitsstrafe verbüßen.
Der dritte Haftbefehl, ein Untersuchungshaftbefehl, war ausgestellt wegen Betruges, in Gebrauchnehmen eines Fahrzeugs ohne Zustimmung und Diebstahls.
Die Beamten brachten den Oberhausener ins zentrale Polizeigewahrsam in Dortmund. Von dort erfolgt die Vorführung bei dem zuständigen Richter und die Überstellung in die Justizvollzugsanstalt.
Auch ein anderer Mann wurde bereits gesucht, als er Bundespolizisten am Nachmittag des 21.05. über den Weg lief:
Gegen 14:30 Uhr überprüfte eine Streife am Hauptbahnhof Dortmund den 34-Jährigen. Eine Abfrage seiner Personalien im polizeilichen Fahndungssystem ergab, dass die Staatsanwaltschaft Dortmund nach dem Deutschen fahnden ließ:
Laut Haftbefehl musste er wegen Erschleichens von Leistungen entweder 90 Tagessätze à 10,- Euro bezahlen oder eine 90-tägige Haftstrafe verbüßen.

Die Beamten nahmen den Wohnungslosen fest und brachten ihn in die Bundespolizeiwache. Bei seiner Durchsuchung fanden sie ein Springmesser in der rechten Hosentasche plus diverse Amphetamine. Da er die offenen 900 Euro nicht zahlen konnte, ging es auch für ihn in die JVA.
Quelle Bundespolizei DO